Die Musikerin Almuth Schulz wurde in Bleicherode im Eichsfeld geboren, sie wuchs in Halle in einem evangelischen Pfarrhaus auf, stets umgeben von viel Trubel und Musik. Aufgrund des christlichen Elternhauses wurde ihr die Aufnahme in die Oberschule, um das Abitur abzulegen, verwehrt. Glücklicherweise war die Aufnahme des Kirchenmusikstudiums in Dresden dennoch möglich, an das sie noch ein Jazzklavier- und ein Musikpädagogikstudium anschloss. Almuth Schulz ist freischaffende Pianistin, Musikerin, Komponistin und Dozentin und lebt seit mittlerweile über 8 Jahren in Trotha.

Was ist Ihre Heimatgemeinde?

Meine Heimatgemeinde ist St. Briccius in Trotha, dort arbeite ich auch ehrenamtlich im Team des Café Amal, in dem sich Einheimische und Flüchtlinge in gemütlicher Atmosphäre begegnen können.

Waren Sie schon einmal in der Bartholomäusgemeinde?

In einem normalen Gottesdienst nicht, aber im vergangenen Jahr bin ich mit meiner Duo-Partnerin dort aufgetreten.

Sie sind auch Komponistin, woher kommen die Ideen für Ihre Kompositionen?

Ich habe erst nach dem Studium, also relativ spät mit dem Komponieren begonnen. Viele meiner Kompositionen haben biographische Bezüge oder sind von Gefühlen geleitet. Manchmal ist es auch einfach eine „künstlerische Lücke“ – mir fehlt dann etwas Verrücktes, Freches oder etwas in einer bestimmten Tonart. Auch eine Melodie, die ich z.B. im Urlaub zufällig höre, kann inspirierend für mich sein.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Ein Motto? Nein. Aber: Gerade als Musikerin liebe und brauche ich die Stille. Sie schenkt mir Kraft und ordnet mich für das Wesentliche. Eva Strittmatters Gedicht „Ich mach ein Lied aus Stille“ hat mich zu einer Komposition inspiriert.

Vielen Dank für das Interview.

Wenn Sie mehr über Almuth Schulz erfahren wollen, lohnt sich ein Besuch auf ihrer Homepage unter http://www.almuth-schulz.de

Am 09.04.2017 haben wir das Vergnügen, im Gottesdienst die Aufführung ihrer Passionskantate „So sehr hat Gott die Welt geliebt“, zu erleben. Die Passionskantate „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ war eine Auftragskomposition im Rahmen des Projektes „10 Uraufführungen im Gottesdienst“ des Kirchenkreises Halle im Jahr 2015. Sie ist komponiert für gemischten Chor, Bariton-und Altsaxophon und Jazzklavier. Die Texte stammen aus dem Johannesevangelium, das Gebet aus der Karfreitagsliturgie. Das Kyrie nimmt in seinen Bitten Bezug auf heutiges Leid in der Welt. Improvisationen über zwei Passionschoräle („O Traurigkeit, o Herzeleid“ und „Herzliebster Jesu“) und zwei überwiegend freie Instrumentalimprovisationen erklingen zwischen den Chorsätzen und geben Raum zum Nachspüren der Texte oder zu eigenen Gedanken und Gefühlen. Die Kantate dauert ca. 20-25 min.