Am Morgen des 11. Septembers brach eine kleine Gruppe Wanderlustiger bei bestem Wetter zur diesjährigen Männerwanderung in die Böhmische Schweiz auf. Im Kleinbus ging es schnurstracks nach Südosten und kurz nach dem Überqueren der Deutsch-Tschechischen Grenze steuerten wir auch schon den ersten Wanderparkplatz an, um direkt die Schuhe zu schnüren. Durch die enge Edmundsklamm ging es zu Fuß und per Kahn entlang des Kammnitzbachs, der sich hier in Millionen von Jahren durch den Sandstein gegraben hat. Die erste Einkehr konnten wir nach dem steilen Aufstieg aus der Schlucht genießen und uns erwarteten ein toller Ausblick sowie zum ersten Mal die deftige tschechische Küche. Im großen Bogen ging es dann entlang des Gabrielensteigs vorbei am Prebischtor zurück zum Auto. Erschöpft bezogen wir an diesem unser Quartier in Mezni Louka.
Am nächsten Morgen starteten wir direkt vor unserer Haustür gen Osten, erklommen das kleine Prebischtor, den Schauenstein und wanderten durch spektakuläre Felsformationen bis Jetrichovice. Nachdem wir die Energiespeicher wieder aufgeladen hatten, machten wir uns entlang Bielebachs und durch verwunschene böhmische Wälder auf den Weg zurück zur Unterkunft.
Am Abreisetag reichte die Zeit und die Kraft in den müden Beinen noch für einen Ausflug von Arnoltice nach Labska Stran und einer Aussichtsplattform hoch über der Elbe. Nach einer stärkenden Fassbrause wanderten wir von dort entlang der über dem Fluss thronenden Felsen und beobachteten Kletter*innen in schwindelerregender Höhe. Am letzten Anstieg des Tages hatten wir die Blicke fest auf den Waldboden gerichtet: Immer wieder konnten wir dort Maronen und Steinpilze entdecken.
Müde von den vielen Wegen durch die tschechischen Sandsteine, aber umso dankbarer über die vielen Eindrücke, Ausblicke, Gespräche und nicht zuletzt die wunderbare Organisation sanken wir schließlich ins Auto und machten uns auf den Heimweg nach Halle. Auch fürs kommende Jahr ist die Männerwanderung fest eingeplant. Dann verlegen wir uns vielleicht einmal aufs Wasserwandern.

Jakob Haferland