Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.
Es braucht etwas Mut, um sich seinen Ängsten zu stellen. Doch dann bringt es nach einem zumeist kurzem Schmerz Klarheit und Befreiung.
Was also sind meine persönlichen Ängste, wenn ich an die Gemeindeentwicklung denke? Wovor fürchte ich mich? Was könnte mir fehlen? Sind es vielleicht vertraute Menschen und Orte? Oder lieb gewordene Abläufe, Texte, Gebete und Lieder? Muss ich meinen Sonntag umstrukturieren? Habe ich besondere Bedürfnisse, die vielleicht übersehen werden? Habe ich mich angepasst und mit dem Bestehenden als „richtige Ordnung“ eingerichtet? Sind andere Bereiche in meinem Leben gerade turbulent oder in Veränderung, sodass ich Sicherheit und Halt suche; sodass ich unsicher und erschüttert werden, wenn ich mich Neuem stelle?
Lassen wir den Blick auf diese oder andere Ängste zu, dann lernen wir etwas über uns selbst. Lassen wir Gespräche darüber zu, können wir Verständnis oder Ermutigung erhalten. Lassen wir Gott hineinwirken, kann seine Liebe unsere Angst heilen. Gottes Liebe lädt uns ein, uns einzulassen auf den Weg mit und zu ihm. Gott erinnert uns, dass wir auf dem Weg noch sind …
Es braucht Klarheit und Hineinspüren in unsere Zeit, in die Menschen, die in diesem Teil der Stadt leben (wohnen, arbeiten, zur Schule gehen, Urlaub machen usw.), um unseren Auftrag zu erkennen.
Welchen Auftrag haben wir hier? Welchen Auftrag als Gemeinschaft, als Kleingruppen, als Einzelne? Und wie lautet dieser Auftrag heute und in 10 Jahren und in 20 Jahren? Er wird sich wandeln. Es gibt nicht die eine Antwort. Weshalb wir groß fragen und denken sollten und dann in kleinen Schritten den jeweiligen Wegabschnitt gehen.
Was haben wir auf dem Herzen? Was sehen wir, was Menschen brauchen? Wo und worauf werden wir angesprochen? Und was antworten und wie reagieren wir? Wo werden wir als Christenmenschen erkennbar – einfach, weil wir da sind; weil wir tun, was wir tun? In Begegnungen, wo Hilfe, ein Wort oder ein Ort gebraucht werden? Wie wird unser Glaube in der Woche sichtbar?
Lassen wir uns rufen in die Nachbarschaft, auf die Straßen und Brücken und Spielplätze. Lassen wir uns ein, wenn jemand etwas aufbauen oder weiterführen will mit unserer Hilfe. Lassen wir uns von Gott senden, dorthin, wo er uns als nächstes haben will.
Dorothea Vogel