Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.
Alle Jahre wieder oder immer wieder sonntags. Was sich so zusammenfassen lässt, könnte ein Ritual sein. Und davon gibt es hierzulande und in der christlichen Tradition reichlich. Ja, wir sind reich an Ritualen, die wir an andere Menschen und an die nächste Generation weitergeben können. Rituale, die wir selbst kennengelernt oder eingeübt haben. Rituale, die Fest- und Fastenzeiten sowie Tagesabläufe ausgestalten. Rituale, die uns in schweren Zeiten und bei Übergängen tragen und halten.
Also alle Jahre wieder: Adventslieder, Krippenspiel, Altjahresabend, Jahreslosung, Passionsgeschichte, Ostersonntag mit Ochsenberg, Taufe erinnern, Pilgern am Himmelfahrtstag, Pfingstwunder erleben, Saaleufergottesdienst und JuGo feiern, Erntedank und Ewigkeitssonntag.
Und immer wieder sonntags: Glockenläuten, singen, Gottes Wort hören, beten, Predigt, Abendmahl, Segen, Kirchenkaffee, Seelsorge, Gemeinschaft, Austausch, lachen, weinen.
Übergänge: Segnung, Taufe, Einschulung, Konfirmation; Wechsel des Wohnorts, Ausbildung, Berufstätigkeit; Anfang und Ende des Lebens, Hochzeit, Einsegnung ins Ehrenamt, Abschied vom Leben, Beerdigung.
Rituale haben feste Formen, Abläufe, Worte, Gesten und Farben. Rituale wandeln sich auch. Wo sie erkennbar sind und praktiziert werden, entfalten sie ihre Kraft. Ein Gebet vor der Mahlzeit oder ein Segen bei der Verabschiedung am Morgen oder eine leuchtende Kerze beim Gespräch machen einen gehaltvollen Unterschied. Welche Rituale sind mir wichtig?
Lassen wir Rituale lebendig werden und bleiben. Lassen wir sie ihre Kraft entfalten und wirken. Lassen wir uns ein auf ihren Halt und die Gnade der Wiederholung.
Dorothea Vogel