„Gott hat auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht.“ (Eph 2,4)

Wir haben sozusagen im „Todesstreifen der Sünde“ gelebt. Die äußerlich auf uns wirkende Kraft der Sünde und unsere innerlichen Gedanken und folgenden Taten haben uns tot sein lassen.

Tot sein heißt: von Gott getrennt sein. Die Sünde zieht eine Grenze zwischen uns und Gott. Eine Grenze auf unserer persönlichen Landkarte. In diesem Todesstreifen patroulliert die Angst, bellen die Gewissensbisse, haust die karge Lieblosigkeit.

Doch Gott hat sich mit dieser Grenzziehung nicht zufrieden gegeben. Er überwindet sie mit seiner Liebe. Er entfernt Steine und Stacheldraht, Pfosten und Pfeiler mit seiner Kraft. Er belebt das karge Land neu, streut Grassamen aus, pflanzt Blumen und Bäume und begießt alles mit seiner Gnade.

Gottes Gnade wohnt nebenan und in unseren Herzen. Sie lässt das Leben üppig wachsen, schenkt Weite und Licht, teilt Freude und Zeit, verleiht Sinn. Gottes gnädiges Handeln an uns verschiebt unsere natürlichen Grenzen. Er hat uns aus dem Todesstreifen der Sünde befreit. Er lässt uns im Lande der Lebendigen wandeln. Seine Gnade ist der rote Faden in unserem Leben, von dem alles abhängt.

Dorothea Vogel