Das erste Mal seit Jahrzehnten stand wieder ein Nazi auf der Kanzel der Bartholomäuskirche. Mir war im Jugendgottesdienst am letzten Sonntag ganz mulmig zumute. Dabei war es nur ein Theaterstück zum Thema Jesus und Widerstand, Jesus und Gewalt. Die Jugendlichen haben auf den Punkt gebracht, was passiert, wenn der Zusammenhalt und die Solidarität in der Gesellschaft zerbröselt und Arme, Fremde und andere nicht konforme Menschen beschimpft und bedroht werden. Das möchte ich nicht erleben.
Dem müssen wir im Interesse der Menschen, die uns als Gemeinde vertrauen, widerstehen. Aber nicht, indem wir Emil und Karl, die in dem Stück mitgespielt haben und die dumpfen Parolen nachgesprochen haben, widerstehen, sondern den Kräften und Parteien, die diese Menschen tatsächlich mit Worten und Taten schlagen.
Wen Gott als Hausgenossen und Mitbürger:in der Heiligen bezeichnet, den wollen auch wir willkommen heißen und seinen Platz in unserer Mitte anbieten.
Für ein deutliches Nein zu Ausgrenzung und Abschiebung ist am Samstag ab 14 Uhr auf dem August-Bebel … Platz. Kommt!
Ralf Döbbeling
Mehrheitlich hat sich der Kreiskirchenrat dafür ausgesprochen, sich dem Aufruf des Bündnisses „Halle gegen Rechts“ anzuschließen. Auch Evangelische Christinnen und Christen sind am kommenden Samstag dazu eingeladen, mit ihrer Teilnahme ein deutliches Zeichen für Demokratie zu setzen und sich dem zunehmenden gesellschaftlichen Rechtsruck aktiv entgegenzustellen. Der komplette Aufruf zur Demonstration ist u.a. auf der Website des Kirchenkreises nachzulesen.
Lesetipp: Geheimplan gegen Deutschland (Correctiv)