Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Frieden, Frieden hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch, euer Herz verzage nicht.

Mit dem Frieden im Herzen beginnt der Frieden auf der Welt. Mit dem Frieden in meinem Herzen beginnt Frieden in meiner Welt.

Muss ich dazu nur durch die Friedenstraße gehen? Oder über den Friedhof? Mich in den Gottesdienst setzen und darauf warten, dass das Wort Friede mehrmals in der Liturgie und beim Segen genannt wird?

Wahrscheinlich nicht. Aber wahrscheinlich ein guter Anfang. Indem ich bewusst gehe und meine Umgebung wahrnehme – in jeder Straße, auf jedem Hof – verändert sich etwas bei mir. Ich sehe mehr, ich werde aufmerksamer, freue mich oder bin dankbar. Ich bemerke Menschen, höre Gesprächsfetzen, sende ein Lächeln aus oder gebe eine Auskunft nach dem Weg. Ich begegne anderen.

Natürlich kann das auch anstrengen, stören, Kraft kosten, was nicht nach Frieden klingt. Doch oft schenkt Gott friedvolle und fröhliche Momente. Einen Augenblick himmlischen Friedens. Ich bemerke auch Gottes Wirken und Gottes Reden immer mehr, wenn ich aufmerksam und doch ganz bei mir bin. Dann gesellt sich Gott still und leise dazu und spricht zu meinem Herzen Worte der Zuwendung, des Trostes, der Liebe und des Friedens. Dann wird es ruhig in mir, denn Gott ist da.

Lassen wir unser Herz spazieren gehen, sei es in Reichardts Garten oder auf dem Ochsenberg, in der Talstraße oder am Riveufer. Lassen wir unsere Augen schweifen über die Vorgärten und die Saale, die Gesichter der Nachbarn und Besucher. Lassen wir unsere Ohren sich öffnen für Vogelgezwitscher, für das leise Säuseln des Windes und für Gottes Zusage: Schalom sei mit dir – Friede und Heil!

Dorothea Vogel