jarü2Dieser Sommer ist für unsere Jugendarbeit ein ganz besonderer. Das liegt an der Renovierung unserer Jugendräume, die viele von uns als ein zweites Zuhause empfinden, aber eben auch daran, dass wir das erste mal eine JaRü gemacht haben. JaRü bedeutet Jahresrüstzeit und dazu eingeladen waren Jugendliche unserer Gemeinde, aber auch von außerhalb. Für eine Woche im August sind wir also zu vierunddreißigst in eine Art Ferienlager gefahren.

Der Ort war Gernrode im Harz, wo wir am Bremer Teich ein Haus gemietet hatten. Auch wenn das Haus seine Probleme in sich barg, so war die Umgebung doch fantastisch. Am Ufer des Sees war weißer Sand, es gab große Wiesenflächen und tiefen Wald. Unerschöpfliche Möglichkeiten für die Teilnehmer und das Leiterteam.

Als erste Hürde kam das Kennenlernen und Namen-merken auf uns zu, und diese Hürde zu überwinden, nahm fast den gesamten ersten Tag ein. Erst dann begann eigentlich unser Motto „Sportlich glauben“. Und im Namen dessen haben wir in diesen Tagen viel unternommen, erlebt und uns ausgedacht. In Teams gab es beispielsweise kleine Wettkämpfe im Ringen, Steinschleudern, Langsam-schwimmen oder Tanzen. Volleyball, Juggern oder Kartenspielen stand eigentlich jeden Tag wie von selbst auf dem Plan.

An einigen Tagen hatten wir die Ehre, Rainer Katzmann oder Ralf Döbbeling bei uns zu haben. Beide besuchten uns nämlich für einen oder sogar zwei Tage und wir tauchten mit ihnen in die Bibel ein. Dabei entstanden auch einige Theaterkreationen, die für noch mehr lustiges Foto- und Videomaterial sorgten, als es ohnehin schon gab, und wieder einmal allen deutlich machten, wie unterschiedlich die Wahrnehmung einer einzigen Geschichte doch sein kann.

Am Mittwoch hatten wir auch einen Gast, der uns aber wiederum zu Gästen der Städte Gernrode und Quedlinburg machte. Mit Daniel Lommatzsch vom CVJM, der mittlerweile unser enger Freund geworden ist, wanderten wir zur Stiftskirche von Gernrode und dann weiter mit der Harzer Schmalspurbahn. Am Abend half er uns, für alle das Grillen zu organisieren. Wir waren sehr froh, ihn bei uns zu haben.

Der Wald wurde eines Tages für uns zum Schauplatz von „Capture the Jugga“. Von Konstantin und Basti entworfen, rannten bei diesem Spiel Piraten und Kämpfer, unschuldige Läufer und Zauberer durch das Unterholz, um die begehrten Plastiktüten mit Tannenzapfen drin zu erobern. Insbesondere bei den Piraten mangelte es dabei nicht an angemessener Kriegsbemalung. Nur das Mittagessen konnte dem Treiben Einhalt gebieten.

Fotos: Gesine Kußmann

Fotos: Gesine Kußmann

Es ist nicht möglich alles zu beschreiben, was wir in dieser Zeit erlebten. Alle Ideen, neuen Freundschaften, festeren Freundschaften, Pläne für die Zukunft. All die Gute-Nacht-Post, das Lagerfeuer, die Nachtwanderung. Der Zusammenhalt. Genauso hatten wir uns die JaRü gewünscht.

Gesine Kußmann