Angedacht: Fußgängerzone

Gebeugter: Was machst Du da?

Sitzender: Wie, was mache ich? Was werde ich machen? Wonach sieht’s denn aus?

G: Betteln!

S: Nee, ich sitz hier einfach.

G: Aber ist doch kalt.

S: Für mich nicht mehr als für dich! Und was machst Du so?

G: Einkaufen! – Für Weihnachten. Für meine Enkel. Und für meine neue Kollegin zum Wichteln im Büro und für Eveline.

S: Eveline. Schöner Name.

G: Ja, meine Frau. Hat nicht nur einen schönen Namen. Aber eine ihrer schlechten Seiten ist, dass sie wunschlos ist. Sie wünscht sich nichts zu Weihnachten. Jedes Jahr. Also ich meine: Nie. Das macht das Schenken schwierig.

S: Und wenn Du sie mal ernst nimmst?

G: Wie?

S: Naja, ihr den Wunsch erfüllst, nichts zu bekommen.

G: Aber das geht doch nicht. Das ist doch der Sinn von Weihnachten, anderen eine Freude zu machen.

S: Aber vielleicht freut sie sich schon genug, wenn Weihnachten ist. Und Du bist da und die Kerzen und die Kekse und ihr Enkel. Haste das schon mal ausprobiert?

G: Nee. Ist mir zu heikel. Vielleicht meint sie das ja gar nicht so. Und dann ist sie enttäuscht bis zum 27. Dann kann ich ja noch mal loslaufen und was kaufen. Irgendwas.

S: Dann ist auch billiger.

G: Ja, aber darum geht’s ja gar nicht. Ich würde ja viel Geld ausgeben, wenn ich wüsste wofür.

S: Echt?

G: Ja!

S: Dann schenk’s doch mir, wenn Du’s so dicke hast. Und wir machen ein Foto von der Übergabe. Kannst ja noch’n Döner drauflegen. Und ich lache auch richtig doll in die Kamera von deinem Handy. Du hast doch’n Handy oder?!

G: Ja, klar. Hab ich dabei.

S: Na, dann brauchen wir uns ja nur noch über den Betrag zu einigen. Ich brauche täglich ungefähr sieben Euro. Fünf bis zehn bekomme ich täglich beim Schnorren und den Rest vom Flaschensammeln. Wir haben noch 12 Tage bis Heilig Abend. Also sagen wir, Du gibst mir 70€. Jetzt bar auf die Hand. Dann habe ich frei für die Vorfreude.

G: Du spinnst!

S: Nee, ehrlich. Da kommst Du billig davon. Dann musst Du Dich auch nicht mehr fragen, was ich hier mache. Ob ich friere. Ehrlich, ich habe doch ganz kalte Füße.

G: Hm. – Abgemacht. Dann bin ich dieses Jahr Dein heiliger Dreikönig und Du bist das Kind in der Krippe.

S: War ich schon mal. Als Baby beim Krippenspiel. Ist mir nichts Neues. Gibt’s auch Fotos von. Meine Mama hat immer das Krippenspiel in unserer Kirche gemacht. Auch als sie frisch entbunden hatte. Und da war statt der Puppe ich das lebendige Jesuskind.

G: Ist ja lustig.

S: Willste noch einen Tipp für Dein Geschenk für Eveline?

G: Schieß los.

S: Einen Federball.

G: Einen Federball?

S: Ja, einen Federball. Ein Ball wie alle Bälle und doch ganz anders. Mit Federn. Der Engel unter den Bällen. So wie Jesus, ein Mensch wie alle Menschen und doch was Besonderes. Das freut Eveline bestimmt.

G: Du kommst auf Ideen!

Ralf Döbbeling

Gemeinsam gestärkt weitermachen

Am letzten Wochenende haben sich die Gemeindekirchenräte von Bartholomäus und Petrus zu einer gemeinsamen Klausur getroffen. Wo stehen wir im Zukunftsprozess von der beiden Gemeinden? Dazu haben für die Steuerungsgruppe Christian Dette (Petrus) und Cornelia Büdel (Bartholomäus) Auskunft gegeben.

Beabsichtigen die GKRs, Petrus und Bartholomäus in eine neue Gemeinde zu transformieren?

Christian: Der aktuelle Stellenplan aus dem Jahr 2014 sieht vor, dass die Gemeinden Petrus und Bartholomäus ab Mitte 2025 eine gemeinsame Pfarrstelle haben. Die Situation dürfte für die Gemeinden zukünftig immer schwieriger werden. Dem wollen wir bestmöglich entgegentreten und gleichzeitig „Zwangsvereinigungen“ zuvorkommen. Es gilt, die Zukunft selbst zu gestalten und sich möglichst viel Handlungsspielraum zu wahren. Das ist ein emotionaler, aber auch sehr mutiger Prozess.

Conny: Der übliche Weg ist es, aus Gemeinden Gemeindeverbände zusammenzuschließen. Wir wollen mehr. Warum nicht Kräfte bündeln und gemeinsam als eine, gestärkte Gemeinde weitermachen, gemeinsam in Verschiedenheit für die Menschen vor Ort da sein?

Ist das jetzt schon endgültig entschieden? Es heißt doch immer, der Prozess wäre ergebnisoffen.

Christian: In der aktuellen Phase liegen sowohl sachliche als auch emotionale Aspekte gleichzeitig auf dem Tisch. Es ist unerlässlich, dass wir eine offene Diskussion führen, damit alle Stimmen gehört werden.

Conny: Die GKRs haben bei der gemeinsamen Klausur Anfang November verabredet, dass sie bis Ende Januar eine Entscheidung über die Rechtsform der zukünftigen Zusammenarbeit der Gemeinden treffen. Bis spätestens Mitte Mai 2024 muss der Beschluss dem Kirchenkreis vorliegen, damit die Rechtsform ab Januar 2025 in Kraft tritt. Der GKR wird dann vorerst aus den beiden bestehenden gebildet, im Herbst 2025 wird eine gemeinsamer neuer GKR gewählt.

Wann werden die Gemeinden etwas Konkretes zu möglichen strukturellen Veränderungen erfahren?

Conny: Was alle vermutlich am meisten interessiert: Wie wird es mit den sonntäglichen Gottesdiensten weitergehen? Sorgen müssen wir uns da nicht, auch jetzt schon gestalten in beiden Gemeinden Ehrenamtliche einige Gottesdienste. Das ist gut und soll unbedingt so weitergehen. Um das Zusammenwachsen zu stärken, sind uns gemeinsame Gottesdienste wichtig. Wer weiß, welche interessanten Formate wir künftig dazu entwickeln? Dazu wird es eine AG geben und es braucht noch Zeit und vor allem Menschen, die mitarbeiten.

Christian: Veränderungen lösen bei vielen die Sorge aus, etwas zurücklassen zu müssen. Wir wollen kein Engagement beschneiden, ganz im Gegenteil: Etablierte Dinge wollen wir sogar noch verstärken. Wir wollen alle weiterhin regelmäßig über die Beratungen informieren und hoffen auch zukünftig auf eine breite Beteiligung.

Gemeindebeitrag 2023

Auch in diesem Jahr bitten wir Sie wieder um den Gemeindebeitrag. Vielen Dank an alle, die ihn bereits überwiesen haben!

Für eine lebendige Gemeindearbeit brauchen wir nicht nur engagierte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch Finanzen. Einen Teil davon erhalten wir über Zuweisungen der Landeskirche, die sich unter anderem aus Kirchensteuerbeiträgen speisen. Allerdings reicht das nicht und es zahlen nicht alle Gemeindemitglieder tatsächlich Kirchensteuer. Deshalb ist die Gemeinde zusätzlich auf Ihre Unterstützung in Form des Gemeindebeitrags angewiesen.

Im Jahr 2023 kamen durch den Gemeindebeitrag bisher schon ca. 21.000 € und durch Spenden ca. 16.000 € in die Bartholomäus-Gemeinde. Durch Ihre große Spendenbereitschaft haben wir einen Spielraum für die Umsetzung von Ideen und Projekten – sie ermöglichen das Blühen der Gemeinde. Ich möchte Ihnen stellvertretend für den GKR für diese Freigiebigkeit danken.

Wofür haben wir den Gemeindebeitrag in diesem Jahr verwendet? Wir haben die Jugend unterstützt bei Ausflügen und der Jahresrüste (Jarü) und außerdem eine weitere Arbeitsstelle geschaffen: Konrad Liebscher unterstützt die musikalischen Gemeindearbeit. Und wir haben die Infrastruktur unserer Gemeinde verbessert: Wir haben die Toiletten im Hort erneuert und den Gemeinderaum renoviert. Im Gründer:innenHaus Steiler Berg hat ein Künstler die Mauer zu einem echten Hingucker umgestaltet.

Schließlich haben wir in die Zukunft unserer Gemeinde investiert: Bei Gespräche über eine Transformation gemeinsam mit Petrus hat uns ein professionelles Team aus der Organisationsentwicklung unterstützt, das uns auch im nächsten Jahr weiter begleiten soll.

Wenn Sie den Gemeindebeitrag noch nicht überwiesen haben, holen Sie das gerne noch nach. Vielleicht wollen Sie gleich einen Dauerauftrag einrichten? Denn auch im nächsten Jahr gibt es einiges zu tun: So soll die Orgel repariert und restauriert werden. Allein dafür benötigen wir 15.000 Euro. Wir wollen unsere Jugendarbeit weiter unterstützen, damit sie ein Leuchtturm in Halle werden kann. Und auch für die weitere Entwicklung im Gründer:innenHaus Steiler Berg brauchen wir zusätzliche Mittel.

Für den Gemeindebeitrag gibt es jährliche Richtwerte, die für alle volljährigen Gemeindemitglieder gelten:

  • 15 Euro für volljährige Schüler, Auszubildende und Studenten bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres, Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder ähnlichen Leistungen, Gemeindeglieder ohne eigenes Einkommen
  • 42 Euro für alle, die Kirchensteuer zahlen

Wer Einkommen hat, aber keine Kirchensteuer zahlt, kann den Richtwert dieser Tabelle entnehmen (jeweils in Euro):

monatliches Netto-Einkommen Gemeindebeitrag pro Jahr
bis 600 36,00
bis 700 42,00
bis 800 48,00
bis 900 54,00
bis 1.000 60,00
darüber je 100 Euro Einkommen 6 Euro jährlich zusätzlich

Gerne können Sie für den Gemeindebeitrag eine Spendenquittung (Zuwendungsbestätigung) erhalten. Der Gemeindebeitrag und alle anderen Spenden an die Gemeinde sind steuerlich abzugsfähig.

Danke, dass Sie Ihrer Verbundenheit mit Ihrer Gemeinde auch im finanziellen Bereich Ausdruck verleihen!

Henriette Meyer

Kreuz-Frequenz: Rave für die Schnitte

Der Kirchhof hell erleuchtet, in der Kirche flackerndes Licht und Bässe: Am 16. September gab es in Bartholomäus unter dem Titel „KreuzFrequenz“ einen Rave, also eine Tanzveranstaltung mit elektronischer Musik. Darüber hat GKR-Mitglied Till Hanke mit Paul Meyer aus der Gemeinde-Jugendarbeit und Lenz Meinel gesprochen, die beide zum Techno-DJ-Kollektiv Drehkreuz gehören.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Rave in einer Kirche zu veranstalten?

Paul: Sonst machen wir Partys an anderen Orten, etwa dem Hühnermanhattan oder dem Peißnitz-Haus. In Erfurt, wo ich meine Ausbildung mache, gab es schonmal einen Rave in einer Kirche. Das fanden wir ziemlich cool.

Ist der Rave gut angenommen worden?

Lenz: Es waren gut 400 Menschen in einer Altersspanne von 18 bis 60. Die Älteren sind nicht unser übliches Klientel und das hat uns sehr gefreut. Die meisten waren aber zwischen 20 und 30.
Paul: Bis zur Dämmerung saßen viele entspannt in der Abendsonne an der Bar im Kirchhof und haben geredet. Als es dunkel wurde, kamen sie dann in die Kirche und haben getanzt.

Von 16 bis 22 Uhr: Warum hatte der Rave eine so ungewöhnliche Uhrzeit?

Paul: Sonntag um 10 Uhr war wieder Gottesdienst in der Kirche. Wir haben etwas Zeit gebraucht, bis die Stühle wieder an ihrem Ort waren und Ordnung herrschte.
Lenz: Die Jugend hat uns viel geholfen. Hier waren wir innerhalb von knapp zwei Stunden fertig. Das war super!

Unser Gemeindepädagoge Folker Hofmann hatte beim Rave einen eigenen Tisch aufgebaut. Warum?

Paul: Er hat es „Soul care“ genannt. Da konnte man hingehen, wenn es einem nicht so gut ging oder jemanden zum Reden brauchte. Das wurde nicht so stark angenommen, aber es war gut, dass es die Möglichkeit gab.

Warum musste das Publikum zum Eintritt etwas zu Essen mitbringen?

Paul: Wir haben eine Solidaritätsparty gemacht und mit den Lebensmitteln das CVJM-Projekt Schnitte in Halle-Neustadt unterstützt. Die Spenden haben fast einen ganzen Sprinter gefüllt.

Lenz, du bist nicht der typische Kirchgänger. Wie war es für dich?

Lenz: Es war für mich was ganz anderes als bei unseren normalen Veranstaltungen in Clubs oder anderen Orten. In einer Kirche mit der Akustik arbeiten zu können, war wunderbar. Und dann noch ein so schönes Projekt unterstützen zu können, hat die Sache echt versüßt. So, wie die Leute es angenommen haben, hat es sich definitiv gelohnt.

Paul: Wir wollen als Drehkreuz die Gemeinde zu einem Kirchencafé mit Essen einladen. Dabei wollen wir gerade mit Leuten ins Gespräch kommen, die dem Ganzen eher kritisch gegenüber stehen. Das Datum geben wir noch bekannt.

Das ganze Interview ist auf dem YouTube-Kanal von Bartholomäus im GKR-Podcast #29 zu sehen.

Keine ungeistlichen Rhythmen

Die Initiative zu „Kreuz-Frequenz“ kam aus der Jugendarbeit unserer Gemeinde. Uns als GKR ist es wichtig, dass Jugendliche ihren Platz in der Gemeinde und damit auch in unseren Räumlichkeiten haben.

In unserer Kirche hören wir sonst Musik etwa von Bach oder Mendelssohn. Die waren aber auch mal jung und der neueste Schrei auf dem Musikmarkt. Und vermutlich waren die Gemeindekirchenräte der damaligen Zeit nicht immer begeistert. Zu der Musik kommt jetzt mit dem Tanzen eine neue Körperlichkeit dazu. Das ist in der Kirche aber auch nichts ganz Neues: Manche Choräle basieren auf einem Volkslied, das geistlich umgetextet wurde. Und manchmal bewegt sich einem dabei auch der Fuß. Bei Musik in der Kirche geht also ein Teil unseres Lobes Gottes durch den Leib.

Da muss nicht jeder mitgehen. Aber ein Rave ist nicht per se ungeistlich, denn aus meiner Sicht gibt es keine ungeistlichen Rhythmen.

Ralf Döbbeling

Ehrenamtliche mit Interesse für IT gesucht

Unsere Gemeinde nutzt erfreulicherweise schon viele digitale Dienste, um die Gemeindearbeit zu organisieren, alles rund um den Gottesdienst und für eine moderne Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Bisher kümmert sich ein Team aus drei Personen um Administration und Wartung. Damit wir zukunftssicher aufgestellt sind und die Dienste optimal für die Gemeindearbeit nutzen können, braucht es aber mehr Menschen, die sich dafür verantwortlich fühlen. Eine besondere Herausforderung wird in diesem Bereich die mögliche gemeinsame Zukunft mit Petrus sein, denn dann gilt es, die verschiedenen Systeme zu vereinen und möglicherweise auch ganz neu zu denken.

Und hier kommst du ins Spiel: Wir suchen Menschen, die uns unterstützen können, besonders auf der Software-Seite. Das Wichtigste, das du dafür brauchst? Neugier! Du hast Lust herauszufinden, wie man ein Wiki administriert? Wie man einen Webserver aufsetzt? Wie man einen gemeinsamen Login für mehrere Online Services schafft? Dann lass uns das gemeinsam herausfinden. Wo wir nicht weiterkommen, suchen wir uns extern professionelle Hilfe. Wie das System am Ende aussieht? Das finden wir auf dem Weg dahin heraus.

Außerdem bringst du folgendes mit:

  • Ein PC macht dir keine Angst.

  • Wenn etwas nicht funktioniert, weißt du, wie du nach einer Lösung selbstständig suchen kannst.

  • Du hast im besten Fall schon Erfahrungen mit Linux und/oder Webservern.

Fühlst du dich angesprochen und hast Lust, dich im Team Kabelsalat einzubringen? Dann melde dich bei Till Hanke.

Angedacht: Sorge und Dank

Sorgt euch nicht! Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. (Mt 6,25a.26a)

Mir geht es gut. Ich habe alles, was ich zum Leben brauche, was für ein Schatz. Dafür bin ich dankbar. Ich bin Gott dankbar für seinen Segen.

Vielen geht es so. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die dankbar sind. Sie sind dankbar für ihr Leben und für den reichen Segen Gottes, dass er uns das schenkt, was wir zum Leben brauchen. Wenn wir ernten, können wir uns das bewusst machen. Wir staunen über alles, was gewachsen und geworden ist: im Garten, bei der Arbeit, im Lernen, beim Basteln, in der Begegnung, im Miteinander. Das ist ein schöner Moment, wenn wir uns Zeit nehmen für diese Schätze. Im Herbst können wir Segen schmecken, wenn wir eine frische Weintraube in den Mund stecken oder in einen saftigen Apfel beißen.

Der Herbst ist aber nicht nur die Zeit der Ernte und Dankbarkeit. Mit dem Herbst kommt mehr Dunkelheit ins Leben: Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden schwinden. Wir blicken zurück in den Sommer und die erste Jahreshälfte. Dabei fragen wir: Was ist alles geworden in diesem Sommer, in diesem Jahr und wo geht es hin? Ein neues Schuljahr, ein neues Ausbildungsjahr, ein neues Semester…  Was nehme ich mit und was würde ich gern hinter mir lassen? Welche Sorgen habe ich dabei?

Überall auf der Welt gibt es auch Menschen, die sich sorgen, besonders dort, wo Gewalt und Krieg Städte und Leben zerschlagen, oder dort, wo Menschen hungern. Es gibt so viel Grund zur Sorge. Sorge um das eigene Leben oder das von liebgewordenen Menschen, Sorge um Essen und Trinken, um das Alltägliche und um das Große und Ganze. Wo werde ich heute Nacht schlafen? Bin ich dieser Aufgabe gewachsen? Wie nehme ich Abschied, wenn sich der Herbst des Lebens ankündigt?

Jesus spricht uns zu: Sorgt euch nicht! Er spricht es zu denen, die säen und ernten und Schätze sammeln. Er spricht es zu denen, die sagen: „Mir geht es gut.“ Sie sollen und dürfen sich freuen. Sie können dankbar sein und feiern. Sie müssen sich nicht sorgen, für sie wurde gesorgt. Er spricht es auch zu denen, die sagen: „Wie soll es nur weitergehen?“

„Werft eure Sorgen auf mich, vertraut euch mir an. Eure Sorgen sind wahr und wichtig. Ich höre sie und ich verheiße euch Frieden. Auch ihr dürft eure Sorgen loslassen, wenigstens für den Moment. Ich bin bei euch alle Tage, ob lang oder kurz und besonders in tiefster Nacht.“

Fridolin Wegscheider