Neuigkeiten & Aktuelles

V wie Vielfalt und Veränderung und Vernetzung

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Es gab 2013 die „Nacht der Kirchen“ mit dem Thema „Vielfalt“, genauer gesagt „einzigartig vielfältig“. Eine vielfältige Einheit erleben wir beim gemeinsamen Abendmahl. Beim Besuch einer lutherischen Nachbargemeinde erleben wir sie ebenso wie im Gottesdienst einer anderen Konfession. Vielfältige Formen und Traditionen gehören genauso dazu wie die vielen, einzigartigen Menschen. Denn Gott sei Dank, sind nicht alle so wie ich.

Wir gehören zur weltweiten Christenheit und haben viele Schwestern und Brüder in allen Generationen in dieser Zeit und vor uns und nach uns. Wir gehören einer bestimmten christlichen Gemeinschaft vor Ort an. Unserer Gemeinde. Und damit unserer Kirche. Dort fühlen wir uns Zuhause, vertraut und beheimatet. Durch die Taufe gehören wir räumlich und wohnlich zu einer ganz bestimmten Gemeinde. Durch die Taufe gehören wir räumlich und geistlich zu Gott. Bei Gott haben wir eine Heimat und Verortung, egal, wo wir sind.

Lassen wir uns auf die Vielfalt ein, die Gott liebt. Lassen wir diese Vielfalt als Einheit sichtbar werden. Lassen wir die Zugehörigkeit zum dreifaltigen Gott wichtiger werden, als regionale Zuordnungen.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Diese verballhornte Binsenweisheit nimmt das Andere unter die Lupe. Wenn es anders wird, als es ist, ist das eine Veränderung. Da gibt es die absehbaren Veränderungen wie Tageszeiten oder Jahreszeiten. Es gibt Lebensphasen, die aufeinanderfolgen (können). Selbst wenn sie vorauszusehen sind, sind Übergänge besondere Herausforderungen. Sie fordern uns aus Vertrautem heraus. Und der Übergang erscheint manchmal wie eine schmale, wackelige Brücke. Und ob das andere Ufer trägt, ist noch offen. Daher brauchen Übergänge Begleitung.

Und es gibt die unvorhersehbaren, plötzlichen, oft drastischen Veränderungen. Da scheint der Boden unter den Füßen zu schwinden, der Blick und die Gedanken sind gefangen, die Gefühle verknoten sich. Auch und gerade da braucht es, dass jemand mitgeht.

Die Emmaus-Geschichte erinnert uns daran. Herausgefordert nach dem Kreuzestod Jesu aus Jerusalem herauszugehen, aufgewühlt, die Augen gehalten. Dann gesellt sich einer dazu. Ein vermeintlich Unbekannter geht mit. Kehrt ein mit seinem Segen, bricht das Brot am neuen Ufer, wird erkannt und bringt den Neuanfang. Mit neuer Kraft und neuem Schwung laufen, ja fliegen sie mit ihrer überraschenden Botschaft zu den anderen. Denn Jesus lebt.

Er lebt auch bei uns. Und wenn wir bitten: „Ich möcht‘, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt und mich versteht“, dann lässt er sich nicht lange bitten. Wenn sich jemand mit fulminanten Veränderungen auskennt, dann er: Jesus Christus.

Lassen wir Veränderungen anders sein, als wir bisher dachten. Lassen wir uns herausfordern in der Gewissheit, dass Jesus schon dort draußen ist. Lassen wir uns drinnen verändern, von der Befürchtung und Verzagtheit hin zur Liebe.

Ich wünsche mir keine Leben ohne Netz und doppelten Boden. Im Gegenteil, ich kann leichter leben, wenn ich weiß: da ist ein Netz. Ein Netz, das mich hält, wenn ich es brauche. Das mich auffängt, wenn ich falle. Das mir Halt gibt in einer löchrigen Welt. Doch dieses Netz lässt sich nicht anfassen und mit den Händen greifen. Es ist ein Beziehungsnetz.

Die Fäden sind zwischen Menschen gespannt. Die Bande laufen von Herz zu Herz als Haltepunkt. Die Drähte entstanden durch Gebete. Die Taue verbinden sich in der Taufe. Die Begegnungen und Augenblicke sind zu Kordeln geworden. Die frohe Botschaft von Gottes Liebe und seiner Erlösung für uns ist wie eine Spinnwebe direkt im Himmel verankert. Dieses Netz verbindet Himmel und Erde miteinander und uns Menschen untereinander.

Lassen wir uns in dieses himmlische Netz fallen. Lassen wir andere an diesem Netz teilhaben. Lassen wir es wachsen, indem wir daran anknüpfen und uns vernetzen.

Dorothea Vogel

U wie Umstände

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Mal sind die Umstände günstig. Mal sind es gerade schwierige Umstände. Manchmal ist man in anderen Umständen. Umstände scheinen umständlich zu sein. Und überhaupt an allem schuld, wenn es nicht so läuft, wie geplant, oder es nicht so kommt, wie erhofft.

Doch stopp mal!

Irgendetwas ist doch immer. Und die Frage ist nicht, ob uns irgendwelche Umstände (Wetter, Montagmorgen, Rote Ampel, Sorgen, Krisen, Streik, volle Terminkalender, kranke Kinder oder Eltern, Klimawandel, politische oder kirchenpolitische Entscheidungen oder was auch immer) in die Quere gekommen sind, um zu schaffen, was wir schaffen wollten, beziehungsweise um zu sein, wie wir eigentlich sein wollten. Sondern die Frage lautet: Wie lebe ich nach Gottes gutem Willen für mich und für die ganze Welt, egal, wie die Umstände sind?

Ich denke dabei an ein Gemälde von Hieronymus Bosch. Es heißt „Die Versuchung des heiligen Antonius“ und entstand um 1500. Im Mittelteil kniet ein einfach gekleideter Mann in einem grauen Gewand. Er lehnt sich über eine halbhohe Mauer und schaut mir direkt ins Gesicht. Er ist umgeben von den Bedrückungen, Gefahren und Lastern der Welt, die als Personen dargestellt sind. Unter diesen Umständen tut er Folgendes: Er zeigt mit seiner rechten Hand auf die dunkelste Stelle im Bild. Dort ist Christus am Kreuz zu sehen. Mit seiner linken Hand hält er eine flache Schale empor, gleichwie um Gnade vom Kreuz her zu empfangen. Er blickt durch alle hinderlichen und lebensbedrohlichen Umstände hindurch und wendet sich von ihnen ab. Sein inneres Auge ist auf den Einen gerichtet, auf den es sich zu schauen lohnt. Durch seinen Blick und seine Hand verbindet er mich mit Christus.

Lassen wir uns dieses Bild zum Vorbild werden. Lassen wir unsere Augen auf Jesus Christus gerichtet sein, egal, wie es gerade um uns steht. Lassen wir den Urstand unser Leben regieren.

Dorothea Vogel

T wie Träume

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Heute schon geträumt? Und wenn ja, wovon?

Menschen, die an Gott glauben, sind schon immer auch Träumer gewesen. Paulus beispielsweise, den es nach Europa führte. Josef, der Ziehvater Jesu, träumte dreimal, sodass er bei Maria blieb, mit seiner Familie nach Ägypten floh und erkannte, wann er in seine Heimat zurückkehren konnte. Und Josef, der Sohn Jakobs, träumte mehrmals, was ihm die Verachtung seiner Brüder, Lebensgefahr und den Kerker einbrachte, bevor er zum obersten Verwalter des Pharao wurde und letztlich seine Familie vor dem Hungertod rettete und damit sein Volk und seine Nachkommen.

Gott spricht durch Träume, um ans Ziel zu gelangen, wie uns die biblischen Geschichten erzählen. Menschen träumen und folgen diesen Träumen. Sie werden zu Werkzeugen Gottes, um andere zu retten. Sei es aus Hungersnot, aus Lebensgefahr durch herrschaftliche Willkür oder aus den Verstrickungen des Lebens und der Gottesferne.

Gott spricht auch heute noch durch Träume, dessen bin ich gewiss.

Lassen wir uns von Gott ansprechen. Lassen wir Gottes Träume in unserem Leben zu. Lassen wir uns darauf ein und folgen ihnen.

Dorothea Vogel

S wie Stille Orte und Seelsorge

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Es ist gut, dass der Mensch mal alleine sei!

Wir brauchen den Rückzug aus dem Lärm und der Betriebsamkeit dieser Stadt, aus dem Lärm und der Betriebsamkeit unserer Gedanken. Wir brauchen Ruhe und den Klang der Stille. Weiß ich, wie Stille klingt? Wo war zuletzt solch ein Raum der Stille für mich? Ein umbauter Raum, ein Kirchraum vielleicht oder ein Stück unter freiem Himmel?

Sein und atmen – atmen und sein. Nur das. Ja, das ist schwer. Aber einen Versuch wert. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Einfach Geschöpf sein vor unserem Schöpfer. Wir sind behaucht, belebt und sehr gut. Stille ermöglicht es, uns selbst zu erleben. Gott zu suchen und sich selbst finden zu lassen. Loszulassen oder sich einzulassen, was jeweils dran ist. Es gut sein zu lassen. Zu sein. An einem stillen Ort. Einem Lieblingsort vielleicht.

Lassen wir solche Orte und Zeiten wertvoll werden. Lassen wir das Alleinsein mal zu. Lassen wir uns selbst genug sein.

Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei!

Auch dieser Satz stimmt unbedingt. Denn wir Menschen sind zur Gemeinschaft hin geschaffen. Wir sind nicht so unabhängig, wie wir manchmal denken, und sollen es auch nicht sein. Wir brauchen Austausch, um Mensch zu sein; ein oder mehrere Gegenüber, um uns selbst zu sehen. Vor allem aber Beistand, wenn es schwierige Lebensstrecken zu bewältigen gilt. Da brauchen wir einen vertrauenswürdigen Menschen an unserer Seite, der da ist, mit aushält, mitgeht, auch korrigiert, ermutigt, ermahnt oder tröstet.

Daher hat Seelsorge viele Gesichter. Dein Gesicht zum Beispiel!

Du bist der Mensch, der sich mir zuwendet, wenn ich es am meisten brauche. Deine Lippen, die ein Gebet für mich sprechen. Deine Ohren, die mir zuhören. Deine Augen, die mir aufmunternd zulächeln oder mit mir weinen. Deine Hand, die mich segnet oder mich in den Arm nimmt. Danke, dass ich nicht alleine bin, denn du bist bei mir, Mensch!

Lassen wir uns unterbrechen im Alltag für einen Mitmenschen. Lassen wir uns auf ein Gespräch ein, wo es not-wendig ist. Lassen wir uns rufen in das Segnungsteam, die Krankenhausseelsorge oder wohin Gott uns als nächstes haben will!

Dorothea Vogel

R wie Rituale

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Alle Jahre wieder oder immer wieder sonntags. Was sich so zusammenfassen lässt, könnte ein Ritual sein. Und davon gibt es hierzulande und in der christlichen Tradition reichlich. Ja, wir sind reich an Ritualen, die wir an andere Menschen und an die nächste Generation weitergeben können. Rituale, die wir selbst kennengelernt oder eingeübt haben. Rituale, die Fest- und Fastenzeiten sowie Tagesabläufe ausgestalten. Rituale, die uns in schweren Zeiten und bei Übergängen tragen und halten.

Also alle Jahre wieder: Adventslieder, Krippenspiel, Altjahresabend, Jahreslosung, Passionsgeschichte, Ostersonntag mit Ochsenberg, Taufe erinnern, Pilgern am Himmelfahrtstag, Pfingstwunder erleben, Saaleufergottesdienst und JuGo feiern, Erntedank und Ewigkeitssonntag.

Und immer wieder sonntags: Glockenläuten, singen, Gottes Wort hören, beten, Predigt, Abendmahl, Segen, Kirchenkaffee, Seelsorge, Gemeinschaft, Austausch, lachen, weinen.

Übergänge: Segnung, Taufe, Einschulung, Konfirmation; Wechsel des Wohnorts, Ausbildung, Berufstätigkeit; Anfang und Ende des Lebens, Hochzeit, Einsegnung ins Ehrenamt, Abschied vom Leben, Beerdigung.

Rituale haben feste Formen, Abläufe, Worte, Gesten und Farben. Rituale wandeln sich auch. Wo sie erkennbar sind und praktiziert werden, entfalten sie ihre Kraft. Ein Gebet vor der Mahlzeit oder ein Segen bei der Verabschiedung am Morgen oder eine leuchtende Kerze beim Gespräch machen einen gehaltvollen Unterschied. Welche Rituale sind mir wichtig?

Lassen wir Rituale lebendig werden und bleiben. Lassen wir sie ihre Kraft entfalten und wirken. Lassen wir uns ein auf ihren Halt und die Gnade der Wiederholung.

Dorothea Vogel

Q wie Quelle

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ Das ist ein bekannter und beliebter Vers aus Psalm 36. Gott wird hier als Quelle des Lebens angesprochen. Nicht nur benannt oder bezeichnet, sondern direkt angesprochen: bei dir. Also du bist die Quelle des Lebens, meines Lebens. Du, Gott, bist meine Lebensquelle!

Wenn wir das mitsprechen können, ist es ein Bekenntnis, der Ausdruck von tiefem Gottvertrauen. Ja, dir, Gott, verdanke ich mein Leben und dir vertraue ich mein Leben an. Dir traue ich zu, dass du für mich sorgst. Du willst und sollst meine Quelle für alle meine Lebensbereiche sein.

Von dir kommt das Wasser, das in das ewige Leben quillt: der Heilige Geist. Von dir kommt das Wort, das meine Speise ist und mich stärkt. Von dir kommt das Licht, das mir den Weg weist, den ich nach deinem Willen gehen soll. Von dir kommt das Leben in Fülle und Freude.

Wenn Gottes Augen auf uns ruhen, wandeln wir in seinem Licht. Gott hat ein Auge auf uns und hütet uns wie seinen Augapfel. Das gilt in dieser Welt mit dem „Denn“ vorneweg. Denn zeigt einen Gegensatz an. Denn diese Welt ist noch nicht Gottes endgültige Welt. Dennoch gilt Gottes Zusage für uns, dass er unsere Quelle ist.

Lassen wir uns an dieser Quelle nieder. Lassen wir uns immer wieder füllen – in Freude und Krankheit, im Leben und im Sterben. Lassen wir Gott unsere Quelle sein – dennoch!

Dorothea Vogel

P wie Paulinische Transformation

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Wie hat Paulus das eigentlich gemacht? Das Evangelium zu verkünden? Bei so verschiedenen Menschen, an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Prägungen?

Paulus, der große Apostel, der eigentlich der Kleine heißt, ließ sich bei einem Blind Date mit Christus berufen. Er trug die alte Tradition und die neue Verheißung in sich. Er lebte bei und mit den Menschen an deren angestammten Orten, wo er Christus bezeugte, lehrte und innere wie äußere Kämpfe durchstand. Er hörte auf Träume und überwand Grenzen von Kulturen, Ländern und Kontinenten. Er ging übers Wasser, um Gott bekanntzumachen. Steine, Schlangen und Schiffbruch hinderten ihn nicht daran.

Paulus ließ sich auf die gute, froh und frei machende Botschaft ein. Er ließ sich auf die Menschen vor Ort ein und übersetzte diese Botschaft in deren Leben und Alltag. Paulus war Christusbotschafter und formte die Lehre und Verkündigung, die Hymnen und Gebete stets so, dass der Kern weitergegeben wurde. Die Ausformung und Umwandlung variierte von Ort zu Ort. Von Paulus können wir lernen, je nach Gegebenheit neu und transparent von Jesus Christus zu reden.

Lassen wir uns von Paulus inspirieren. Lassen wir uns auf neue Formen ein und ins Unbekannte rufen. Lassen wir unsere Kernbotschaft neu erklingen, längs der Saale.

Dorothea Vogel

O wie Offenheit und Ochsenberg

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Um offen sein zu können, muss ich mich sicher fühlen. Wo ich abgesichert bin, kann ich mich öffnen. Dem Wunsch nach Offenheit geht also die Sicherheit voraus.

Sicherheit können wir in Dingen, an Orten oder in Ver-sicherungen suchen. Doch Sicherheit lässt sich nur bei Menschen finden. Menschen, die mir versichern, dass sie es gut mit mir meinen. Die glaubhaft sind. Die mir Gutes tun und mir gut tun. Dann entsteht solch ein sicherer Rahmen, ein abgesicherter Schutzraum, in dem ich mich öffnen kann.

Und es ist zu ergänzen: Sicherheit lässt sich nicht immer bei Menschen finden. Und auch nicht nur dort, sondern bei Gott. Denn immer wieder meinen Menschen es nicht gut mit anderen, werten sie ab, verletzen sie, missbrauchen sie. Kleine und große Erfahrungen dieser Art und der Umgang damit prägen unser Selbst.

Vertrauen wird zerstört oder verhindert. Unsicherheit bestimmt das Leben und verhindert Offenheit. Hier ist innere Heilung notwendig. Unser Heiland ist die göttliche Hilfe, die Not wendet. Er ist immer ansprechbar und hilfsbereit. Er ist unser Schutz, unser Fels, unsere Zuflucht, unsere Sicherheit. Jesus wirbt um unser Vertrauen in ihn. Selbst wenn es so klein wie ein Senfkorn beginnt, öffnet sich für uns eine neue Welt.

Lassen wir uns von Jesus in seinen Schutzraum hineinwinken. Lassen wir seine göttliche Sicherheit in unser Leben hineinwirken. Lassen wir die Möglichkeit offen, uns für Neues zu öffnen. Vielleicht stoßen wir dabei auf offene Türen.

Ostersonntag, 6 Uhr, Ochsenberg!

Welch ein Treffpunkt! Welch ein Zeitpunkt! „Der Herr ist auferstanden!“ „Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“, antwortet die versammelte Menge aus mehreren Gemeinden.

Eine lange Tradition, die seit mehreren Jahrzehnten (fast) jährlich das Gemeindeleben in Petrus und Bartholomäus bestimmt. Es ist Ostersonntag. Wir feiern die Auferstehung des Herrn. Und wir sind selber aufgestanden aus warmen Betten und weichen Kissen, aus unseren Häusern und Nachtquartieren. Denn wir ahnen: Die Auferstehung Jesu geht uns selber an. Sie wollen wir nachempfinden mit vielen Sinne. Darum geht’s in der Herrgottsfrühe schweigend auf den Berg hinauf. Kühler oder eisiger Wind bläst ins Gesicht, Kerzen aus und Liedblätter weg. Nebel oder Wolken oder klarer Himmel zu allen Seiten. Der Geruch von feuchtem Gras in der Nase. Der Magen knurrt. Wir spüren uns und diese Sehnsucht danach, dabei zu sein und immer wieder zu begreifen, was das heißt: „Der Herr ist auferstanden.“

Nach dem „Laudato si“ geht es nach dem Sonnenaufgang weiterhin singend oder summend den Berg hinab. Ostergrüße werden getauscht, Beine vertreten, Hände gewärmt, ein Schluck Tee getrunken. Der Himmel ist offen und weit. Es ist Ostern! Und wir freuen uns auf die fröhliche Geselligkeit beim Osterfrühstück und darauf, das Fasten zu brechen.

Lassen wir den Tag des Herrn groß werden! Lassen wir das Licht des Ostermorgens in unser Leben scheinen. Lassen wir die Kraft der Auferstehung wirken – jeden Tag neu!

Dorothea Vogel

N wie Neues

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Neues ist mal verbunden mit Vorfreude, mal mit Ungewissheit, mal mit Angst. Einen neuen Ort aufzusuchen oder einen bislang unbekannten Menschen anzusprechen, löst ganz unterschiedliche Gefühle aus. Manchmal widerstreitende Gefühle.

Eine Möglichkeit ist auch neu-gierig auf Neues zu sein. Nach dem Motto: „Das wollte ich immer schon mal ausprobieren.“ Zum Osterfrühstück zu gehen, zum Beispiel. Da braucht es einen inneren Entschluss. Ein äußerer Anlass hilft dazu, eine Einladung vielleicht. Oder beim Gottesdienst in der ersten Reihe zu sitzen, wenn es sonst die letzte ist – oder umgekehrt. Oder wenn im Haus neue Mieter eingezogen sind, zu klingeln und sich vorzustellen. Wer weiß, was dabei entsteht.

Etwas anders zu machen, als gewohnt, fordert heraus. Ganz klar! Er braucht mehr Konzentration und Aufmerksamkeit. Es gibt Irritationen oder Unstimmigkeiten. Daneben lassen sich hier Schätze entdecken! Denn Abläufe, Texte oder Perspektiven sind auf einmal mit einer anderen, einer neuen Wirkung verbunden. Etwas wird wieder oder erstmalig interessant. Nuancen verändern sich oder die Gesamtwirkung.

Lassen wir der Neugierde ein wenig ihren Lauf. Und machen etwas Neues. Hier drei Anregungen:

  • Die Zähne mit der anderen Hand putzen (= zweimal täglich neugierig sein)
  • Bewusst Menschen anlächeln, denen wir begegnen, und schauen, was passiert
  • Sonntags fünf Minuten vor dem Gottesdienst da sein und sich von Gott etwas Neues schenken lassen

Dorothea Vogel

Anmeldung Gemeinde-Silvester-Freizeit

Liebe Gemeinde,

gemeinsam wollen wir vom 29.01.2023 bis zum 01.01.2024 in das Bethlehemstift in Hohenstein-Ernstthal fahren. Die Silvesterfreizeit soll unter dem Motto „Geh beHUTet ins neue Jahr“ stehen. Freut euch auf spannende Themeneinheiten, Kinderprogramm mit Spiel und Spaß und kreative Workshops. Wir wollen den Tag mit einem Sing and Praise beginnen und mit einer Gute-Nacht-Geschichte beenden. Auch die wunderschöne Natur wollen wir beim Wandern und am Lagerfeuer genießen. Am Silvesterabend erwartet euch eine Kinder-Silvesterparty, ein Spaziergang in Stille, um Altes loszulassen und Neues zu empfangen sowie ein Mitmach-Gottesdienst, der uns ins neue Jahr führt. Im Anschluss soll Raum für Menschen, die feiern und die sich entspannen wollen sein.

Folgende Preise gelten mit Vollpension:

  • Erwachsene: 173€
  • Kinder bis 16 Jahre: 122€
  • Kinder bis 12 Jahre: 71€
  • Kinder bis 3 Jahre: 0€

Bitte meldet euch bis 1. Oktober 2023 per E-Mail an post@bartho.org an (Name, Alter) und überweist den Beitrag gleichzeitig an das Gemeindekonto mit dem Verwendungszweck „Silvesterfreizeit 23/24“. Bei späterer Abmeldung gelten die entsprechenden Stornogebühren des Gästehauses.

Wir wünschen uns, dass alle Interessent*innen die Möglichkeit haben mitzufahren. Wer mehr geben kann, ist herzlich dazu eingeladen, um damit andere Teilnehmer*innen zu unterstützen. Sprecht uns an, wenn ihr gerne finanzielle Unterstützung zum Teilnehmerbeitrag in Anspruch nehmen wollt.

Euer Vorbereitungsteam
Anke Brandt, Saskia Macher und Magdalena Hanke

M wie Mangel

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Kirche ist keine Mangelwirtschaft, denn Gott füllt all unseren Mangel aus. Das gilt, egal wie klein eine Kirche bzw. eine Gemeinde ist. Das gilt, egal wie groß die Jüngerschar ist. Denn in Jesus Christus ist uns die Fülle gegeben. Mit und durch ihn haben wir alles, was wir zum Leben brauchen. Eine volles, gerütteltes und überfließendes Maß voll.

Gott möchte so zu uns in Beziehung sein, dass uns nichts wirklich Wichtiges fehlt. Gottes Maßstab ist dabei ein anderer als der Maßstab dieser Welt. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes können wir das eine vom anderen unterscheiden.

Gott möchte für uns zur Quelle des Lebens werden. Gott ist Quelle für grundlegende Versorgung. Und Quelle für Trost. Quelle für Widerstandskraft und Hoffnung. Quelle für alles, was wir wirklich brauchen.

Wer durstig ist, komme und trinke vom Wasser des Lebens umsonst.

So gestillt kann ich still werden vor Gott und sagen:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, ich habe alles, was ich brauche.

Lassen wir uns ein auf diese Erfahrung, die frühere Generationen mit Gott machten. Lassen wir zu, dass das, was Gott gibt, genügt. Lassen wir den (vermeintlichen) Mangel hinter uns und leben täglich aus der Fülle, die uns verheißen ist.

Dorothea Vogel

L wie Lieblingsorte

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Wie ist ein Lieblingsort eigentlich zu genau dem geworden: einem Lieblingsort? Zu einem Ort, den ich liebe, der mir lieb geworden ist?

Vielleicht war es Liebe auf den ersten Blick wegen einer Blütenpracht, eines Sonnenuntergangs, einer Felsformation oder einer Reflexion auf dem Wasser. Vielleicht lag es an der Stille. Oder an einer gemeinschaftlichen Unternehmung. Sei es ein Picknick, eine Geburtstagsfeier oder ein Saaleufergottesdienst.

Ein Lieblingsort ist mit Erinnerungen verknüpft. Und wird immer wieder aufgesucht. Ein Sehnsuchtsort vielleicht. Ein Ort zum Auftanken, Aufatmen, Toben, Spielen, Gedankenschweifenlassen.

Lassen wir uns von der Atmosphäre solch eines Ortes anziehen. Lassen wir andere daran Anteil haben. Lassen wir uns Anteil geben, was anderen lieb geworden ist, und lauschen wir den Geschichten, Wünschen und Plänen.

Dorothea Vogel

K wie Kindergottesdienste

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

„Gott kennen lernen von Anfang an“: Nach diesem Buch und Motto kam vor gut 20 Jahren der Kindergottesdienst für die ganz Kleinen mit ihren Eltern zustande. Für die 0- bis 3-Jährigen, die heute ganz selbstverständlich „Bartholomäuse“ heißen. Das ist Verkündigung des Evangeliums von klein auf. In Liedern und durch Begreifen Gott als Schöpfer und Jesus kennen lernen. Geschichten aus dem Alten Testament nachspielen und einfach weitersagen. Einfache Gebete und Segen mit Gesten begleiten, die in den Alltag mitgehen und in die nächsten Gruppen.

Seit circa zwölf Jahren folgen die „Maximäuse“ für die größeren Kinder. Sie können anfangen, über Gott und ihre Erlebnisse zu erzählen. Sie können ihre Fragen stellen und ihre Ideen äußern. Ihre Verbindung zu Gott wird gestärkt und wächst mit den Kindern mit.

Was die älteren Kinder ab dem Vorschulalter mit Gott und untereinander verbindet, lässt sich an Bändern gedanklich vorstellen. Solche ein Band ist wichtig, weil es in der Gemeinschaft hält. Und wenn die Kinder zusammenhalten, sind sie eine richtige Bande. Deshalb wurde der Kindergottesdienst für die Älteren vor etwa acht Jahren in „Bartholobande“ umbenannt.

Überall wird Gottes Wort gesät, Vertrauen aufgebaut und die christliche Gemeinschaft erlebbar. Das Schild vor der Bartholomäus-Gemeinde lädt sonntags zu den Kindergottesdiensten in drei Altersgruppen ein.

Lassen wir diese Einladung in die Stadt hinein klingen. Lassen wir uns zur Mitarbeit (hier oder an anderer Stelle) anstiften. Lassen wir uns zum Gebet für unsere Jüngsten bewegen und Gott für jedes einzelne Kind danken.

Dorothea Vogel

J wie Jugendliche

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Wenn die ehemaligen kleinen und großen Mäuse dem Bandenalter entwachsen sind, sind sie Jugendliche. Sie treffen sich in ihren Kreisen, haben eine eigene Empore und gestalten JuGos, sprich Jugendgottesdienste. Sie treffen mit ihrer Konfirmation eine Entscheidung für ein Leben mit Gott. Sie haben ihre Fragen und suchen nach Antworten. Sie gestalten ihren Lebensweg mit und folgen Vorbildern nach.

Wo gibt es diese Vorbilder im Glauben? Wo sind Erwachsene glaubwürdige Zeugen? Wo bilden Gleichaltrige eine Gemeinschaft?

Wer hört zu und denkt mit und trägt mit, wenn es im Leben unbequem, unruhig oder unsicher wird? Wer lässt sich ansprechen, spricht Mut zu oder Wahrheiten aus? Wer tröstet und freut sich mit? Was können die Älteren den Jugendlichen mit auf den Weg geben? Und umgekehrt?

Dorothea Vogel

I wie Ideen und Initiativen

Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Sich etwas vorzustellen, was noch nicht ist, zeichnet uns Menschen aus. Etwas im Voraus Wirklichkeit werden zu lassen, gedankliche Wirklichkeit, gehört zum Menschsein dazu. Wir können mehrere Möglichkeiten in Gedanken durchspielen, bevor wir etwas tun und uns dann für eine Möglichkeit entscheiden. So hat Gott uns geschaffen. Und mit der Gabe des Heiligen Geistes gibt Gott uns quasi eine Zugabe obendrauf. Wir können etwas wahrnehmen, was noch nicht vollendet ist. Gott gibt uns Anteil an seiner Wirklichkeit. Gott schenkt uns eine Idee von seinem Reich – mitten in dieser Welt.

Als Gottes Geschöpfe sind wir selbst schöpferisch begabt und haben Ideen, Geistesblitze, Visionen und die Sehnsucht nach mehr. Nach mehr sichtbarem und erlebbarem Reich Gottes. Gott gab uns den Lebensatem und er in-spiriert uns täglich neu.

Wo habe ich solch eine Inspiration schon erlebt? Wo wurde eine Idee geboren, die nicht nur aus mir selbst heraus kam?

Und dann – nach Prüfung, Gebet, Gespräch mit Geschwistern im Glauben – dann braucht eine Idee eine Initiative, um erlebbare Wirklichkeit zu werden. So wie die „Suppe zum Mittag“ im letzten Jahr. Oder der Kindergottesdienst für die Allerkleinsten vor 20 Jahren. Oder der Erprobungsraum „Steiler Berg“, die Silvesterfeier der Gemeinde …

Welche Initiativen fallen mir ein, die in den letzten Jahren entstanden sind? Was habe ich mit aufgebaut? Welche Idee schlummert bereits in mir?

Atmen wir doch erst einmal tief ein und lassen uns von Gottes lebensspendendem Atem erfüllen. Lassen wir uns neu vom Heiligen Geist füllen und seinem Feuer Raum geben. Lassen wir uns auf die Probe stellen und erproben eine Idee miteinander, indem wir die Initiative ergreifen.

Dorothea Vogel

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