Neuigkeiten & Aktuelles

Gottesdienst am 30.04.

Foto: Iris Hinneburg

10.00 Uhr
Sonntag Jubilate
Gottesdienst mit Taufen
Vikar Fridolin Wegscheider

Wir planen, den Gottesdienst live auf YouTube zu streamen.

Segnungsdienst: Gebet und Segnung nach dem Gottesdienst finden im Turmraum statt.

Danach herzliche Einladung ins Kirchencafé!

Informationen zu den Kindergottesdiensten

Die Kinder kommen zusammen mit ihren Eltern in die Kirche und gehen nach der Kindersegnung vor dem Altar zusammen ins Gemeindehaus.

  • Bartholomäuse (Kinder von 0-2 Jahren, gemeinsam mit einem Elternteil, anschließend Predigtgespräch): findet regulär statt
  • Maximäuse (Kinder von 3-4 Jahren): findet regulär statt
  • BartholoBande (Kinder ab 5 Jahren bis zur 5. Klasse): findet regulär statt

Kollektenzwecke

Die Kollekte in den Holzschalen am Ausgang sammeln wir an diesem Sonntag für den Erhalt von Orgeln in der EKM.

Orgelspiel und evangelischer Gottesdienst gehören untrennbar zusammen. Immer noch sind verschiedene Instrumente in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht zur Ehre Gottes erklingen können. Und nur eine spielbare Orgel kann Musikinteressierte in der Gemeinde motivieren, das Orgelspiel zu erlernen. Bei der Finanzierung nötiger Instandsetzungs- und  Restaurierungsarbeiten sind viele Kirchengemeinden auf Unterstützung angewiesen.

Herzlichen Dank für Ihre Gabe!

Digitale Kollekte
Wenn Sie nicht am Gottesdienst teilnehmen können, aber trotzdem spenden wollen, können Sie das über Paypal tun, dort ist ein Konto für unsere Gemeinde eingerichtet. Diese Spende wird der Reihensammlung hinzugefügt.

Angedacht: Alle Vögel sind schon da

Foto: Chr. Bosch

Winter – das ist die Abwesenheit der Vögel. Ihr Gesang fehlt uns genauso wie das Licht. Beim Licht helfen wir uns mit Kerzen, Raketen zu Silvester und dem schnöden elektrischen Licht. Für den Ton haben wir eine Birdy Box im Flur direkt hinter der Eingangstür hängen. Die reagiert auf den Wechsel von Schatten und Licht. Fast so wie die Vögel am frühen Morgen. Diese künstlichen Vogelstimmen begrüßen und erfreuen uns. Mittlerweile wünschen wir ihnen sogar eine gute Nacht, wenn sie nach dem letzten Ausknipsen der Beleuchtung im Bad ein letztes Mal vor der Nachtruhe singen.

Jetzt kehren die Zugvögel zurück und mischen mit den ausharrenden Standvögeln ihre Gesänge. Ihr Zwitschern läutet den Frühling ein, ihr Gesang bezaubert uns, ihr Flug weckt Sehnsucht. Das ist Frühling. „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ In diesem Sinne bilden die Vögel neben der Schrift eine Inspiration für ein aufstehendes Leben. Wie die Engel verbinden die Vögel Himmel und Erde, doch anders als jene sind diese irdische sichtbare Wesen, denn anders als jener ist der Himmel der Vögel auch immer noch ein Teil der irdischen Atmosphäre.

Und dennoch kann man die Vögel gewissermaßen als die Mystiker der Tierwelt bezeichnen. Mehr als Darwin ihnen gewährt, zu singen und zu balzen, mehr als notwendig, um sich den Lebensraum zu ersingen und die Weibchen zu locken, pfeifen, klopfen und rufen sie, bauen ihre Nester und tragen ihr Federkleid. So ziehen sie unsere Gedanken himmelwärts, frei von aller Erdenschwere, geben sie auch den Menschen eine Ahnung von den Aufwinden, die sie tragen, und wecken die Sehnsucht nach Freiheit.

Jährlich fordert der Naturschutzbund die Menschen zwei Mal auf, die Vögel oben am Himmel und unten in den Gärten zu beobachten. Zur Stunde der Gartenvögel und zur Wahl des Vogels des
Jahres sind wir aufgerufen, uns zu beteiligen. In dieser Misswahl der Vögel wurde im letzten Jahr der Wiedehopf erkoren. Für Menschen in Sachsen-Anhalt ist es nicht unwahrscheinlich, diesen zauberhaften Botschafter der Vogelwelt mit seinem goldgelb-orangenen Federkamm und dem Hup-hup-Ruf, der ihm den Namen gab, in der Balz zu entdecken.

Picasso, der Taubenfreund, fragte mal: „Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht die Lieder eines Vogels zu verstehen?“ Welche Botschaft es ist, die wir im Frühling als die Kunst der Vögel vernehmen? Höhenflug und Überschwang sind es nicht. Wenn wir im wahrsten Sinn eine „Vogelperspektive“ einnehmen, dann ist es eher die Weise Franz von Assisis: „Meine Brüder Vöglein, gar sehr müsst ihr euren Schöpfer loben, der euch mit Federn bekleidet und die Flügel zum Fliegen gegeben hat; die klare Luft wies er euch zu und regiert euch, ohne dass ihr euch zu sorgen braucht.“

Zeitweise Leichtigkeit, Kreativität und Vertrauen, wie sie von Jesus angesprochen werden, verweisen doch nur darauf, dass der Wille, das Leben zu erzwingen, die Menschen zu Käfigvögeln werden lässt. Willig gehorchen sie den Notwendigkeiten des Lebens, die die Not oftmals nicht wenden, sondern sie stumm und unfrei machen. Wenn ein Winter zu Ende geht und ein neuer Frühling aufspringt, sollten auch wir anfangen, uns mit der Auferstehung zu schmücken und das Lob Gottes zu singen. Leicht zu werden, vielleicht sogar mystisch.

Auf dem Weg des Jahres vom Winter zum Frühling und vom Sommer über den Herbst wieder zum Winter zeigen uns die Vögel, wie eitel vielfach das Sorgen ist. Schaut die Vögel unter dem Himmel an, damit Eure Seele leicht und frei und froh wird.

Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Pfarrer Ralf Döbbeling

Unverhofft vertraut: Begegnung in Kolumbien

Foto: Lommatzsch/Heinze

Die Nacht hat sich bereits auf die Natur gesenkt. Der Mond bricht silbern durch das dichte Blätterdach der Baumriesen im kolumbianischen Dschungel. Zikaden und Frösche sind die Konzertmeister in der natürlichen Stille der Sierra Nevada de Santa Marta.

Zur viert sitzen wir auf niedrigen Holzbänken in der Unguma, einer rituellen Rundhütte, wie sie die indigenen Familien der Region seit Jahrhunderten nutzen. Ein knisterndes Feuer lässt unsere Gesichter hin und wieder aus der Dunkelheit aufleuchten. Mit einem Dank an die Mutter Erde, an den Himmel, an Opa Feuer und die Generationen, die vor uns gelebt haben, beginnt unser Familien-Mambeadero.

Es ist die Zeremonie des Wortes, welche in der Tradition der Huitoto täglich praktiziert wird. Hier werden Konflikte harmonisiert und geheilt. „Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott selbst war das Wort“, denke ich und gebe diesen Gedanken in die Runde. Pflanzliche Mittel begleiten das Ritual, wie das tiefschwarze Ambil, welches aus der Tabakpflanze gewonnen wird. In der Schwärze ist Licht gebunden. „Und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat’s nicht ergriffen“, klingt in mir das Wort aus dem Johannesevangelium auf.

Wie von selbst entsteht ein heiliger Raum, der verbindet, das Leben feiert, Heilung ermöglicht. Warum sind wir hier? Was suchen wir und was will heil werden? Wofür sind wir dankbar, was will anders werden, was braucht Vergebung? Die Zeit scheint in der Ewigkeit des Moments aufzugehen. Wieviel Stunden haben wir gehört, geredet, geschwiegen? Es spielt keine Rolle.

Foto: Lommatzsch/Heinze

In der mündlichen Tradition der Kofane aus der Amazonasregion wird erzählt: Als die christlichen Eroberer die Bibel mitbrachten, hörten die indigenen Menschen nichts Neues. Sie brachten zum Ausdruck, dass Jesus bei ihren Vorfahren gewesen sei und sie gelehrt hat. Vielleicht waren uns deshalb verschiedene Gedanken in den Zeremonien vertraut, weil wir auf eine tiefe gemeinsame Erfahrung zurückgreifen.

Wir waren nur zu Besuch bei unserer Familie und haben eine unverhoffte Tiefe der Gottesbegegnung erlebt.

Eine Reiseimpression von Josefin Heinze und Daniel Lommatzsch

Seniorentreff am 20.04.

Wir laden herzlich ein zum Senioren-Treff am Donnerstag, den 20.04. um 15 Uhr.

Wir hören ein Frühlingskonzert mit Christine Rehahn und Christel Rost.

Gottesdienst am 23.04.

Foto: Iris Hinneburg

10.00 Uhr
Misericordias Domini
Jugendgottesdienst

Wir planen, den Gottesdienst live auf YouTube zu streamen.

Segnungsdienst: Gebet und Segnung nach dem Gottesdienst finden im Turmraum statt.

Danach herzliche Einladung ins Kirchencafé!

Informationen zu den Kindergottesdiensten

Die Kinder kommen zusammen mit ihren Eltern in die Kirche und gehen nach der Kindersegnung vor dem Altar zusammen ins Gemeindehaus.

  • Bartholomäuse (Kinder von 0-2 Jahren, gemeinsam mit einem Elternteil, anschließend Predigtgespräch): findet regulär statt
  • Maximäuse (Kinder von 3-4 Jahren): findet regulär statt
  • BartholoBande (Kinder ab 5 Jahren bis zur 5. Klasse): Die Kinder bleiben im Jugendgottesdienst.

Kollektenzwecke

Die Kollekte in den Holzschalen am Ausgang sammeln wir an diesem Sonntag für den Kirchenkreis, der sie an die Kindernothilfe weitergibt.

Herzlichen Dank für Ihre Gabe!

Digitale Kollekte
Wenn Sie nicht am Gottesdienst teilnehmen können, aber trotzdem spenden wollen, können Sie das über Paypal tun, dort ist ein Konto für unsere Gemeinde eingerichtet. Diese Spende wird der Reihensammlung hinzugefügt.

Lobpreisabend am 29. April

Herzliche Einladung zum Lobpreis in der Bartholomäusgemeinde!

Samstag, den 29. April 2023 um 19.30 Uhr, diesmal wieder im großen Gemeindesaal

„Deinen Tod, oh HERR, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“

…so beten und bekennen wir vor jedem Abendmahl, das wir gemeinsam feiern.
Wir wollen uns diesem Geheimnis des Glaubens wieder neu öffnen im Lobpreis und Gebet:
Jesus hat über Sünde und Tod gesiegt und wir dürfen in und aus seiner Auferstehungskraft leben. Gott sei Dank!

Hanna Hager

Gottesdienst am 16.04.

Foto: Iris Hinneburg

10.00 Uhr
Sonntag Quasimodogeniti
Taufgottesdienst mit Tauferinnerung
Pfr. Ralf Döbbeling

Wir planen, den Gottesdienst live auf YouTube zu streamen.

Segnungsdienst: Gebet und Segnung nach dem Gottesdienst finden im Turmraum statt.

Danach herzliche Einladung ins Kirchencafé!

Informationen zu den Kindergottesdiensten

Die Kinder kommen zusammen mit ihren Eltern in die Kirche und gehen nach der Kindersegnung vor dem Altar zusammen ins Gemeindehaus.

  • Bartholomäuse (Kinder von 0-2 Jahren, gemeinsam mit einem Elternteil, anschließend Predigtgespräch): findet regulär statt
  • Maximäuse (Kinder von 3-4 Jahren): findet regulär statt
  • BartholoBande (Kinder ab 5 Jahren bis zur 5. Klasse): findet regulär statt

Kollektenzwecke

Die Kollekte in den Holzschalen am Ausgang sammeln wir an diesem Sonntag für Telefonseelsorge in der EKM.

Die Seelsorge – in schweren Lebenssituationen als Gesprächspartner für Menschen da zu sein – ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Kirche. Besonders in der
Telefonseelsorge gibt es viele Ehrenamtliche, die in Gesprächen zuhören und bei der Klärung von Problemen und Krisen helfen. Dieser wichtige Dienst ist anonym und rund um die Uhr erreichbar. Bevor die Ehrenamtlichen diese Arbeit übernehmen können, benötigen sie nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine kontinuierliche Begleitung und ständige Fortbildung. Nur so lässt sich die Qualität der Seelsorge erhalten, kann Menschen gut geholfen werden. Mit Ihrer heutigen Kollekte tragen Sie dazu bei, die Telefonseelsorgestellen in unserer Landeskirche zu unterstützen.

Herzlichen Dank für Ihre Gabe!

Digitale Kollekte
Wenn Sie nicht am Gottesdienst teilnehmen können, aber trotzdem spenden wollen, können Sie das über Paypal tun, dort ist ein Konto für unsere Gemeinde eingerichtet. Diese Spende wird der Reihensammlung hinzugefügt.

Offener Bibelleseabend am 13.04.

Der Offene Bibellesekreis ist ein Angebot, ohne Vorbedingungen und Vorwissen gemeinsam Texte aus der Bibel zu lesen und darüber zu reden – frei nach Kol. 3,16: „Das Wort des Christus wohne reichlich in euch“. Das gemeinsame Lesen soll Interesse am Wort der Bibel wecken und Freude bereiten. Wer Interesse hat, einen frischen Zugang zur Bibel sucht oder einfach neugierig ist, der sei herzlich eingeladen. Die eigene Bibel kann gerne mitgebracht werden, es sind aber auch Bibeln vorhanden.

Foto: Roggendorf

Ansprechpartner: Sigrid und Hans Roggendorf

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, den 13.04. (19.30 Uhr bis ca. 21.00 Uhr) im Gemeindehaus.

Wir lesen die Geschichte des königlichen Beamten in Johannes 4, Verse 46 bis 54.

Mehr Kirchenmusik möglich machen

In diesem Jahr gibt es Veränderungen bei der Kirchenmusik. Unsere Kantorin Uta Fröhlich, die neben Bartholomäus auch für Laurentius und Petrus zuständig ist, möchte so bald wie möglich ihre Stelle reduzieren. Damit der freiwerdende Stellenanteil nachbesetzt werden kann und damit mehr statt weniger musikalische Arbeit stattfindet, haben die drei Gemeinden beschlossen, den durch den Kirchenkreis finanzierten Anteil gemeinsam aufzustocken. So kann insgesamt eine halbe Stelle vergeben werden.

Wir freuen uns, dass dafür ab sofort Konrad Liebscher zur Verfügung steht, den wir bereits im Rahmen seines Praktikums bei Uta Fröhlich und als Organisten an so manchem Sonntag schätzen gelernt haben. Er ist Mitglied in unserer Gemeinde, seine Ausbildung als Kirchenmusiker hat er abgeschlossen und er hat Erfahrung im Leiten von Chören. Auch das konnten wir bereits erleben. Geplant ist, dass Konrad Liebscher zusammen mit Uta Fröhlich zusammen in den drei Gemeinden arbeitet. Sein Schwerpunkt wird die Bartholomäus-Gemeinde sein. Wir freuen uns, dass durch die Begabung dieses jungen Musikers unsere Gottesdienste bereichert werden.

Um die Stärkung der Kirchenmusik nachhaltig finanzieren zu können, sind wir auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen. Bitte unterstützt diese Aufgabe durch eine einmalige oder besser noch regelmäßige Überweisung auf das Gemeindekonto (siehe Impressum), auch kleine Summen helfen. Nutzt dafür den Verwendungszweck „Kirchenmusik“. Vielen Dank dafür!

Für den GKR: Henriette Meyer und Cornelia Büdel

Unser Logo ist das Kreuz

Wir haben einen Lesekreis. In diesem Kreis haben wir ein Buch gelesen. Abgemacht war, monatlich eine gewisse Zahl an Seiten und Kapiteln zu lesen, um dann gemeinsam über das Gelesene zu reden. Es ging um Mystik und um Poesie, um Atem und Quantenphysik, um Islam und Jesus. Schließlich kamen wir auf den dunklen, geheimnisvollen Gott und das Opfer. Daran scheiden sich oft die Geister. Der Autor zitiert ausgerechnet Mahatma Gandhi, der behauptet: Religion ohne Opfer sei gesellschaftsschädlich. Gandhi meint das sinngemäß wohl so, dass ein Glaube ohne Konsequenzen kein gutes Vorbild sei. Noch schlimmer allerdings ist folglich Heuchelei. Wir beließen es nicht dabei, sondern diskutierten, welche Rolle das Opfer überhaupt in den Religionen spielt. Insbesondere ging es uns natürlich um den Tod Jesu am Kreuz. Ich will jetzt nicht nur auf die vorgetragenen Verständnisfragen eingehen, sondern durch ein paar Worte versuchen, das paradoxe Zeichen etwas zu erhellen.

Unsere Welt ist voller Kreuze und längst nicht alle haben eine christliche Bedeutung: Verkehrskreuzungen, Fensterkreuze und Orte wie Kreuzberg oder Kreuzvorwerk. Wir machen unser Kreuz auf den Lottoschein oder einen Wahlzettel oder setzen drei Kreuze als Ersatz einer Unterschrift unter einen Brief oder Vertrag.

Zugleich können wir die Spuren des Kreuzes als Spuren des Leides nicht übersehen. Viele Menschen und auch die anderen Kreaturen tragen ihr Kreuz. Dabei kommt das Kreuz als rechter Winkel in der Natur selten vor. Wir wissen nicht, ob Jesu Kreuz aus zwei Balken rechtwinklig zusammengefügt war. Vielleicht bog sich der Querbalken wie auf dem Bild des Isenheimer Altars oder der vertikale Balken endete am Querbalken wie beim Kreuz der Franziskaner. Wenn noch ein Corpus auf dem Kruzifix ist, so neigt dieser seinen Kopf oft zur Rechten. Das haben auch Kirchen in ihrem Grundriss aufgenommen, sodass der Chorraum sich aus der Sicht der Gemeinde dann natürlich nach links neigt.

Auf jeden Fall ist das Kreuz als Opfer keine Genugtuung für Gott. Er braucht kein Opfer, um seinen Zorn oder seine Enttäuschung über die menschliche Geschichte mit Blut zu stillen. Wenn ein Mensch – oft sehen wir das eher an Katholiken – ein Kreuz schlägt und dafür den Raum vom Kopf bis zum Geschlecht und von Herz und Hand ausmisst, dann stellt er sich in den Raum der Erlösung Christi. Alle Kräfte und Sehnsüchte, alle Versäumnisse und Verletzungen werden in den Raum der Erlösung Christi hineingenommen. Alles gehört zu Gott, nichts muss draußen bleiben.

Jesus mußte vom Alter her ja noch nicht sterben, als er starb, sondern er tat es, um den gewaltsamen, ungerechten Tod der Menschen aufzunehmen. Er trägt damit dazu bei, die Durchkreuzungen unserer Lebensfreude und Lebensziele erträglicher zu machen. Und er verwandelt den Tod aus einem nichtigen und endgültigen Schicksal zu einem Zeichen des Lebens. Denn die Menschen mussten Karfreitag ohne das Wissen um Ostern nur ein einziges Mal erleben. Danach kommen wir immer schon von der Auferstehung her.

Jesus hat nicht den Tod in Stein gemeißelt, sondern am Holz hinaufgetragen. Das Grab war zu Ostern leer und der Stein beiseite gerollt, aber das Kreuz zeugt von der überwindenden Kraft des Lebens. Die Auferstehung Jesu kann uns Flügel verleihen, uns aus dem Leid und der Kränkung zu erheben und schließlich von der rückwärtigen Sicht auf das Verlorene zurückzuschauen. So sind wir paradoxerweise durch ein Zeichen des Todes mit dem Leben verbunden und werden gesegnet.

Pfr. Ralf Döbbeling

Gedanken zur Tauferinnerung

So wie es nur einen Glauben und einen Christus gibt, gibt es auch nur eine Taufe. Wir freuen uns aber als Gemeinde über die vielen Taufen, die wir im Gottesdienst der Bartholomäusgemeinde feiern dürfen. Auch für dieses Jahr haben schon wieder einige kleine und große Menschen ihren Wunsch nach der Taufe kundgetan. Da es aber nur eine einmalige Chance zur Taufe gibt, wäre es doch schön, die eigene Taufe zu erinnern und damit neu zu feiern, denn damit erinnert man sich ja auch der Liebe Gottes und der Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen und einen besonderen Tag mit Eltern, Paten und Gästen.

Voraussichtlich an Quasimodogeniti, einem Sonntag so frisch wie neugeboren, dem 16. April 2023 wollen wir einen Tauferinnerungsgottesdienst feiern. Dazu sind alle eingeladen, die in den vergangenen Jahren hier und auch an anderen Orten getauft worden sind. Dazu muss man sich nicht anmelden. Schön wäre allerdings, wenn alle, die eine Taufkerze haben, diese auch mitbrächten. Wir werden alle anwesenden Getauften mit einem Wasserkreuz auf den Handrücken oder die Stirn segnen und die mitgebrachten Kerzen an der neuen Osterkerze anzünden. Auch Tauflieder werden gesungen.

Stellen Sie sich vor, in der Taufkirche Ihres Kindes leuchtet die Taufkerze zusammen mit vielen anderen Kerzen und zeigt: „Ich gehöre auch dazu. Ich bin getauft und nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes.“ Mit der Tauferinnerung wird das Versprechen Gottes erneuert, den Täufling zu begleiten und für uns da zu sein, und das Versprechen des Menschen als Christ leben zu wollen.

Inzwischen gibt es in unserer Landeskirche einen Service, an den Tauftag erinnert zu werden. Unter www.dein-tauftag.de kann man sich mit der persönlichen Emailadresse eintragen und sich jährlich an den Tauftag erinnern lassen. Dort finden sich auch Hinweise auf den Ablauf einer Taufe und die Gestaltung eines Tauftages. Wir verwenden ja schon länger die Adresse: www.taufspruch.de – in drei Schritten zum Taufspruch.

Ralf Döbbeling

Wir kennen uns noch nicht…

Erster Schultag, neue Klasse, Aufregung. Man beschnuppert sich vorsichtig. Das Klassenzimmer sieht noch aus wie damals, als ich noch zur Schule ging: Tische, Stühle, Kreidetafel, dreckiger Schwamm und die Luft ist muffig. Allerdings habe ich den Platz gewechselt. Nun stehe ich vorne und viele Augen gucken mich erwartungsvoll an.

In meiner Ausbildung zum Pfarrer, dem Vikariat, sind die ersten sechs Monate dem Religionsunterricht gewidmet. So durfte ich im Gymnasium Südstadt und im Georg-Cantor-Gymnasium verschiedene Religionsklassen kennenlernen und unterrichten. Das halbe Jahr verging wie im Flug und die Arbeit in der Schule hat mir große Freude bereitet. Viele junge Menschen mit ihren wunderbaren Persönlichkeiten, ihren Launen und ihren fantasievollen Ideen haben die Schulstunden zu inspirierenden und lehrreichen Begegnungen gemacht. Nach einigen Jahren Theorie im Studium konnte ich mich in der Praxis erproben und neu ins Nachdenken kommen.

„Machen“ ist wie lesen, reflektieren und diskutieren, nur viel krasser. Durch dieses „Machen“ habe ich noch einmal einen neuen Blick gewonnen. In der Uni wird das „Perspektivwechsel“ genannt. Tatsächlich ist für mich die Perspektive der Kinder und Jugendlichen in der Schule sehr wichtig geworden. Auch dafür gibt es schlaue Worte wie z. B. Schüler:innen-Orientierung. Eine Grundsatzfrage hat sich für mich daraus besonders ergeben. Sie stellt sich immer, wenn es in irgendeiner Weise darum geht, dass Menschen etwas gezielt lernen wollen oder auch sollen: Plane ich den Unterricht ausgehend von den Inhalten oder ausgehend von den Menschen, die da vor mir sitzen?

Natürlich geschieht beides gleichzeitig. Aber meistens ist doch eine deutliche Gewichtung zu erkennen. Worauf lege ich meinen Schwerpunkt bzw. in welches Verhältnis setze ich die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Lebenswelt und ihren Interessen auf der einen Seite und den Inhalten, die traditionell Gegenstand von Religionsunterricht sind (wie z. B. biblische Geschichten, Jesus als historische Person und Jesus als Gottes Sohn etc.) auf der anderen Seite? Ich wage zu behaupten, dass das wirklich eine Kernfrage für pädagogisches Handeln ist.

Allein vom Wort „Pädagogik“ her bin ich dem Kind (griech. pais) verpflichtet. Die lernende Person sollte im Mittelpunkt stehen. Nur sie kann entscheiden – bewusst oder auch unbewusst, was sie wirklich lernen wird – langfristig. Da kann ich einen ganz einfachen Test machen: Was weiß ich denn noch aus meiner Schulzeit und warum weiß ich das noch? Natürlich ist die Entscheidung, was ich lerne, nicht frei. Das fängt schon mit der Schulplicht an, hinzu kommen der Leistungsdruck und die Härte einzelner Lehrpersonen, die zumindest in früherer Zeit das Erlernen ihres Stoffes erzwungen haben.

Die Frage also, was ich mir nach Jahren aus der eigenen Schulzeit behalten habe, reicht noch nicht aus. Darüber hinaus ist spannend, welche Inhalte und Themen zu meinen Themen geworden sind. Was ist mir inhaltlich nach der Schule geblieben, was habe ich weiterverfolgt in Ausbildung, Beruf oder Freizeit? Gehe ich dem auf die Spur, bekomme ich schon mehr ein Gefühl dafür, dass ich selbst entscheide, was ich lerne und behalte. „Prüft aber alles und das Gute behaltet.“, schreibt der Apostel Paulus. Allerdings spielt eine wesentliche Rolle, ob ich mich beim Lernen mit den Menschen – den Lehrpersonen und den Mitschüler:innen – wohlgefühlt habe. Daran erinnere ich mich ganz sicher und das hat mich und mein Lernen sehr geprägt.

Zurück also zu meiner Grundsatzfrage: Wie gewichte ich Lernende und Inhalt? Am Selbsttest kann ich feststellen, wie wichtig die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden ist. Das belegen auch einige Studien. Der Weg zu einem effektiven und langfristigen Lernen führt also über gute Beziehungen. Bei der Auswahl und Gestaltung der Inhalte gehe ich von den Interessen und der Lebenswelt der Lernenden aus. Das bedeutet nicht, dass ich nur das unterrichte, was interessiert. Aber es bedeutet, dass ich so unterrichte, dass es zumindest für einige interessant wird, ja im Idealfall sogar wirklich lebensrelevant. Wenn die Schüler:innen das Gefühl bekommen, es geht hier um sie selbst, um ihr Leben und ihre Fragen, fühlen sie sich gesehen, ernstgenommen und können sich mit den Inhalten identifizieren.

Beim Unterrichten gehe ich nicht davon aus, alle Antworten schon zu haben und den Schüler:innen nur vermitteln zu müssen, die richtigen Fragen zu stellen. Nein, ich habe die Antworten auch nicht alle und ich bin offen und gespannt, neue Antworten im gemeinsamen Lernen zu entdecken. Manche scheinbar abgedroschenen Themen können so plötzlich in neuem Licht erscheinen. Das bedeutet manchmal auch Mut, Dinge bewusst anders zu machen als üblich. Selbst in den Religionsklassen habe ich zuweilen hauptsächlich Kinder und Jugendliche erlebt, die sich weder als christlich noch als gläubig bezeichnen. Wie finde ich da ein gutes Verhältnis von Lernenden und Inhalten? Kann ich diese Schüler:innen für christliche Themen und Perspektiven begeistern? Ja, das kann gelingen. Aber dafür muss ich offen sein, offen sein für andere Vorstellungen und Ideen, auch offen sein dafür, meinen Glauben und meine theologischen Überzeugungen zu hinterfragen bis dahin, Inhalte auszulassen, um dem mehr Raum zu schaffen, was jetzt gerade für die Gruppe dran ist.

In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen in ihren pädagogischen Beziehungen einen guten Blick füreinander und viele dieser Momente des gegenseitigen Lernens und Begeisterns. Vielleicht kennen wir uns noch nicht…

Fridolin Wegscheider

Spielecafé in Bartholomäus

Immer am Freitag um 16 Uhr öffnet wieder das Spielecafé im Gemeindehaus. Eingeladen sind Jung und Alt, Profistrategen und sogar Spielemuffel. Bei Kaffee und Kuchen ist Zeit für nette Gespräche und für alle, die wollen, auch das eine oder andere Brettspiel.

Bei Fragen wendet euch gerne an Clara Arnold.

Predigten

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