Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.
Um offen sein zu können, muss ich mich sicher fühlen. Wo ich abgesichert bin, kann ich mich öffnen. Dem Wunsch nach Offenheit geht also die Sicherheit voraus.
Sicherheit können wir in Dingen, an Orten oder in Ver-sicherungen suchen. Doch Sicherheit lässt sich nur bei Menschen finden. Menschen, die mir versichern, dass sie es gut mit mir meinen. Die glaubhaft sind. Die mir Gutes tun und mir gut tun. Dann entsteht solch ein sicherer Rahmen, ein abgesicherter Schutzraum, in dem ich mich öffnen kann.
Und es ist zu ergänzen: Sicherheit lässt sich nicht immer bei Menschen finden. Und auch nicht nur dort, sondern bei Gott. Denn immer wieder meinen Menschen es nicht gut mit anderen, werten sie ab, verletzen sie, missbrauchen sie. Kleine und große Erfahrungen dieser Art und der Umgang damit prägen unser Selbst.
Vertrauen wird zerstört oder verhindert. Unsicherheit bestimmt das Leben und verhindert Offenheit. Hier ist innere Heilung notwendig. Unser Heiland ist die göttliche Hilfe, die Not wendet. Er ist immer ansprechbar und hilfsbereit. Er ist unser Schutz, unser Fels, unsere Zuflucht, unsere Sicherheit. Jesus wirbt um unser Vertrauen in ihn. Selbst wenn es so klein wie ein Senfkorn beginnt, öffnet sich für uns eine neue Welt.
Lassen wir uns von Jesus in seinen Schutzraum hineinwinken. Lassen wir seine göttliche Sicherheit in unser Leben hineinwirken. Lassen wir die Möglichkeit offen, uns für Neues zu öffnen. Vielleicht stoßen wir dabei auf offene Türen.
Ostersonntag, 6 Uhr, Ochsenberg!
Welch ein Treffpunkt! Welch ein Zeitpunkt! „Der Herr ist auferstanden!“ „Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“, antwortet die versammelte Menge aus mehreren Gemeinden.
Eine lange Tradition, die seit mehreren Jahrzehnten (fast) jährlich das Gemeindeleben in Petrus und Bartholomäus bestimmt. Es ist Ostersonntag. Wir feiern die Auferstehung des Herrn. Und wir sind selber aufgestanden aus warmen Betten und weichen Kissen, aus unseren Häusern und Nachtquartieren. Denn wir ahnen: Die Auferstehung Jesu geht uns selber an. Sie wollen wir nachempfinden mit vielen Sinne. Darum geht’s in der Herrgottsfrühe schweigend auf den Berg hinauf. Kühler oder eisiger Wind bläst ins Gesicht, Kerzen aus und Liedblätter weg. Nebel oder Wolken oder klarer Himmel zu allen Seiten. Der Geruch von feuchtem Gras in der Nase. Der Magen knurrt. Wir spüren uns und diese Sehnsucht danach, dabei zu sein und immer wieder zu begreifen, was das heißt: „Der Herr ist auferstanden.“
Nach dem „Laudato si“ geht es nach dem Sonnenaufgang weiterhin singend oder summend den Berg hinab. Ostergrüße werden getauscht, Beine vertreten, Hände gewärmt, ein Schluck Tee getrunken. Der Himmel ist offen und weit. Es ist Ostern! Und wir freuen uns auf die fröhliche Geselligkeit beim Osterfrühstück und darauf, das Fasten zu brechen.
Lassen wir den Tag des Herrn groß werden! Lassen wir das Licht des Ostermorgens in unser Leben scheinen. Lassen wir die Kraft der Auferstehung wirken – jeden Tag neu!
Dorothea Vogel