Foto: Joerg Lipskoch

Könnte ein Taufstein von seinen glücklichsten Momenten reden, dieser hier würde vom 22. April 2022 erzählen, als Malte und Merle Aderhold an ihm getauft wurden. Nicht in einer Kirche, sondern im Bartholomäuskindergarten. Als blumengeschmückter Mittelpunkt des Foyers erwartete er die beiden Täuflinge und ihre Familien. Und als Zeugen: eine Schar fröhlicher, gespannter Kinder, die dabei waren, als Malte und Merle aus ihrer Mitte heraus in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wurden.

Diese Wendung war für unseren Taufstein nicht abzusehen. Seit Mitte der 1970er Jahre hatte er neben der Kirche gestanden, bei Wind und Wetter, nachdem er einem barocken, aus der Bauzeit des Kirchenschiffs stammenden Exemplar gewichen war.

Dass er heute Herzstück des Kita-Foyers ist, ist Renate Grötzsch, ehemaliger und langjähriger Leiterin der Einrichtung zu verdanken. Als der Kindergarten 2015 vom Steilen Berg ins Wittekindbad umzog, ließ sie ihm dort einen neuen Platz geben, als Zeichen der Verbundenheit zwischen den Kindern, der Kirche und der Gemeinde. Er wurde Treff- und Wartepunkt, Schale für Basteleien und Obst, steinerer Alltagsbegleiter der Kitakinder. Und mit diesem Tag im April sogar wieder seiner Bestimmung zurückgeführt: Ein Taufstein ist zum Taufen da. Wo auch immer er steht.

Katharina Lipskoch