Bei Gesprächen über den Transformationsprozess in Petrus und Bartholomäus geht es schnell um Ansprüche an Hauptamtliche und konkrete Details. Aber fehlt da nicht noch etwas Grundlegenderes?

Hatte die Einladung zum Gemeindevormittag am 8. Oktober noch allgemein vom Bild von Gemeinde, Pfarrperson und Gemeindeleitung gesprochen, stellte sich im Laufe der Vorbereitung heraus, dass wir es nicht bei unpersönlichen Antworten und langen Listen von Anforderungen belassen wollen. Deshalb sollte der Vormittag vor allem Gelegenheit bieten, sich dem Thema über eigene Erfahrungen mit Gemeinde zu nähern. Wie schön, dass sich gut 40 Menschen aus Petrus und Bartholomäus darauf einlassen konnten.

Im Mittelpunkt standen drei Leitfragen:

  • Wenn ich an wichtige Entwicklungen in meinem Leben und Glauben im Zusammenhang mit meiner Gemeinde/n denke: Welche Menschen waren dabei wichtig? (z.B. Pfarrerin, Jugendleiter, Hauskreis, bestimmte Gruppen, persönliche Freundschaften o.ä.)
  • Wer oder was würde mir fehlen, wenn es in meiner Gemeinde nicht mehr vorhanden oder möglich wäre?
  • Was kann ich persönlich dazu beitragen, dass Gemeinde für andere zum Gewinn für ihr Leben und für ihren Glauben wird?

Nach kurzem individuellen Nachdenken war Zeit, sich in den Tischgruppen auszutauschen, bevor die einzelnen Antworten an einer Pinnwand ausgestellt wurden. Dabei kam eine große Fülle von Erfahrungen zusammen.

Zwar tauchten bei der Frage nach wichtigen Menschen oft Hauptamtliche wie Pfarrer/Pfarrerin auf, aber noch wesentlich häufiger nannten die Teilnehmenden Bezugspersonen aus Gemeindegruppen, das Miteinander in Diensten, persönliche Begegnungen und Freundschaften als prägend für ihren Glauben. Was würde fehlen? Natürlich standen das Evangelium als Mittelpunkt und der Gottesdienst mehrmals an erster Stelle, viele betonten aber auch, wie wichtig ihnen Begegnungsmöglichkeiten darüber hinaus sind, gerade auch zwischen den Generationen. Verblüffend oft wurden auch Freiräume für eigenen Initiativen und Möglichkeiten zur Beteiligung genannt sowie Vielfalt in der Spiritualität. Ihren eigenen Beitrag sahen viele in einer offenen Haltung gegenüber anderen Menschen, aber auch indem sie Dienste und anfallende Aufgaben übernehmen und selbst gestalten, Beziehungen pflegen und für die Gemeinde beten.

Am Ende sollten die Tischgruppen ein Stimmungsbild abgeben, wie sich ihre Gefühle zum Transformationsprozess durch die Gespräche beim Gemeindevormittag entwickelt hatten. Dabei wurde ein breites Spektrum sichtbar, das von fröhlicher und erwartungsfroher bis hin zu nachdenklicher und besorgter reichte.

Die Impulse aus dem Vormittag nimmt die Steuerungsgruppe mit in ihre Arbeit zu konkreten Ideen für künftige Strukturen. Wer die (nicht namentlich gekennzeichneten) einzelnen Antworten im Volltext lesen will, hat dazu an den Sonntagen bis 22. Oktober beim Kirchencafé nach dem Gottesdienst im Bartholomäus-Gemeindehaus Gelegenheit dazu.

Iris Hinneburg