Im Zukunftsprozess mit der Petrus-Gemeinde wollen wir in den Blick nehmen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken. Auf dem zugehörigen Arbeitsblatt lassen sich die Gedanken festhalten, die nach und nach beim Lesen der Impulse von A bis Z entstehen.

Vom Ypsilon kann ich etwas lernen. Denn es ist wandelbar (mal i, mal ü, mal j gesprochen). Und das ist wunderbar.

Das Y steht in der Mathematik für eine unbekannte Größe. y =

Die y-Achse bezeichnet die senkrechte Achse im Koordinatensystem. Das ist die Achse, die uns im christlichen Glauben unbedingt angeht. Die Achse von unten nach oben. So wie die Himmelsleiter bei Jakob, an der die Engel hinauf- und hinabsteigen. Die irdischen Engel, die unbekannten Größen Gottes, steigen von der Erde nach oben. Wenn ich nach links oder rechts schaue, sehe ich so manches noch unbekannte Y neben mir. Menschen, die mir noch nicht bekannt sind. Die mir zu Bekannten werden können, wenn ich sie anspreche: Hallo, ich heiße Yvonne, und du? Ich heiße Yvette. Wie nett!

Wenn sich die Ypsilone untereinander bekannt machen und sich erzählen, was ihnen wichtig ist, dann ist das großartig. Es ist z. B. großartig, dass Menschen die Gottesdienste auf youtube mitfeiern konnten. Die Verbindungsachse, der Kanal zu dir. You!

Es gibt ein bedeutsames Ysoprohr in der Passionsgeschichte. Das Ypsilon steckt auch da, wo ich es nicht erwarte. Es schreibt an der Weltgeschichte und meiner Lebensgeschichte mit.

Ich wünsche mir eine Kirche mit ganz vielen Ypsilonen. Mit ganz vielen wandelbaren und wunderbaren Menschen! Manchmal weiß man nicht, wie man sich ansprechen und richtig aussprechen soll. Mit i oder ü oder j?

Wichtig ist, dass da, wo „Kirche“ draufsteht, auch Kirche drin steckt! (Oder heißt es „Kürche“ wie „anstüften zur Freude“?) Und diese Kirche ist vielfältig und wandelbar. Da steckt noch manche schöne Überraschung drin.

Ach ja, das Ypsilon hält auch noch eine Überraschung für mich bereit: YMCA. [waɪ̯ʔɛmsiːˈʔɛɪ̯] Christliches Leben und Wirken kennt viele Formen!

Lassen wir uns ein auf das Unbekannte Y. Lassen wir uns von Neuem ansprechen. Aber lassen wir uns dabei kein X für ein U vormachen.

Dorothea Vogel